Leipziger Forscher entwickeln revolutionäres Nachweisverfahren für Stammzellen

03.06.2005

Leipziger Stammzellforscher haben ein neues Verfahren entwickelt, mit dem auch kleinste Mengen fremder Zellen in einem Organismus aufgespürt werden können. So ist es möglich, mit bislang unbekannter Genauigkeit die Wirkungsweise von Stammzellen nachzuverfolgen. Die Ergebnisse einer gemeinsamen Studie der Universität Leipzig, des IPK Gatersleben und der Stammzellbank Vita34 wurden jetzt im Fachjournal "Stem Cells" veröffentlicht.

In der Grundlagenforschung werden menschliche Stammzellen bei Mäusen ohne Immunsystem eingesetzt, um regenerative Prozesse im Körper zu untersuchen. Um die Wirkung der Zellen zu verstehen, müssen die Forscher wissen, wie und wo sich diese Zellen im Organismus ansiedeln. Diese Tests sind Voraussetzung für klinische Studien zur Behandlung menschlicher Patienten. Ihre Aussagekraft war bislang jedoch begrenzt, da mit den bestehenden Verfahren nur sehr große Mengen menschlicher Zellen nachgewiesen werden können.

Mit dem in Leipzig entwickelten Verfahren eröffnen sich den Stammzellforschern ganz neue Möglichkeiten. "Jetzt sind wir in der Lage, einzelne menschliche Zellen unter Millionen Mäusezellen mit hoher Genauigkeit zu quantifizieren", erklärt der Biologe Dr. Michael Cross. "Das ist nicht nur die berühmte Nadel im Heuhaufen. Das ist, als würde man einen Grashalm im Heuhaufen suchen und finden."

Exakte Nachweisverfahren sind einer der Eckpfeiler der Stammzellforschung. Das Team um Dr. Cross und Vita34 setzen dabei auf den Einsatz von Stammzellen aus Nabelschnurblut. Herstellungsleiter Dr. Dietmar Egger, einer der Co-Autoren der Studie, sagt: "Der Vorteil von Nabelschnurblut-Stammzellen ist, dass sie einfach zu gewinnen, vielfältig einsetzbar und über lange Zeiträume lagerfähig sind."

Originalveröffentlichung: O. Pelz, M. Wu, T. Nikolova, M. Kamprad, M. Ackermann, D. Egger, F. Emmrich, A.M. Wobus, M. Cross; "Duplex polymerase chain reaction quantification of human cells in a murine background."; Stem Cells. 2005, 23(6), 828-33.

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