Studien finden Genmutation für Parkinson - Vier Prozent betroffen

20.01.2005
(dpa) Eine einzelne Genmutation ist für vier Prozent aller Parkinsonfälle verantwortlich. Diese Entdeckung lasse einen Gentest für solche Parkinsonfälle in greifbare Nähe rücken, berichtet das britische Fachjournal «The Lancet», das die Forschungen niederländischer, britischer und US-Forscher am Dienstag online veröffentlicht hat. Die Schüttellähmung Parkinson ist eine der häufigsten Nervenerkrankungen und betrifft etwa ein Prozent aller über 60-Jährigen. Die Mutation in dem erst kürzlich entdeckten Gen LRRK2 ist für etwa fünf Prozent aller erblichen und zwei Prozent der sporadischen Parkinsonfälle verantwortlich, berichtet «The Lancet». Es seien bereits mehr als diese eine Mutation in der Erbanlage LRRK2 bekannt, betont William Nichols vom Cincinnati Children's Hospital Medical Center (US-Staat Ohio), dessen Team das Erbgut von 767 Parkinsonpatienten untersucht hatte. Daher spiele dieses Gen vermutlich in deutlich mehr als in den jetzt identifizierten fünf Prozent der erblich bedingten Parkinsonfälle eine Rolle. Reihenuntersuchungen der Erbanlage würden wahrscheinlich bald ein Schlüsselbaustein von Gentests für Parkinson werden, meint Nichols. Abgesehen von praktischen Hürden müssten zuvor allerdings auch ethische Diskussionen bewältigt werden, kommentiert Alexis Brice vom Hôpital de la Pitié-Salpêtrière in Paris. Denn da es keinerlei vorsorgende Behandlung gegen die Krankheit gebe, biete ein Test keinerlei klinischen Nutzen für die Patienten.

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