Master-Studiengang Biomedizinische Technik an der HTW startet zum Wintersemester 2004/2005

21.06.2004

Zum Wintersemester 2004/2005 startet die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW) mit dem Master-Studiengang Biomedizinische Technik. Er wird in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut für Biomedizinische Technik (IBMT, St. Ingbert) und dem Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS, Homburg) angeboten.

Im viersemestrigen Studiengang werden die medizinischen, biomedizintechnischen und natur- bzw. ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen für das spätere Arbeiten und Forschen in anspruchsvoller Position gelegt. Einsatzmöglichkeiten werden in der Entwicklung und Applikation von Medizinprodukten, in der hochspezialisierten medizinischen Betreuung, in der biomedizintechnischen Forschung sowie im Umwelt- und Strahlenschutz gesehen.

Der Studiengang ist in die trilaterale Initiative der Landesregierung, der Fraunhofer Gesellschaft und der Hochschulen des Saarlandes zur Schaffung einer Biotechnologieplattform im Saarland eingebettet. Er stellt einen ergänzenden Beitrag zum Aufbau neuer Kompetenzen auf dem Gebiet der Biotechnologie im Saarland dar, die von der Landesregierung im Rahmen des Strukturwandels geschaffen werden.

Der Studiengang im Überblick

Der Master-Studiengang Biomedizinische Technik bietet eine Schwerpunktbildung im Bereich "Medizinphysik" und bislang einmalig in Deutschland im Bereich "Neuroprothetik & Neuromonitoring".

Im Schwerpunkt "Medizinphysik" besteht die Möglichkeit, Fachkenntnisse für die Anerkennung als Medizinphysikexperte zu erlangen um im klinischen Alltag im Bereich der Anwendung ionisierender Strahlung in der Medizin tätig zu werden. Im Verlauf des Studiums können die theoretischen Vorkenntnisse für den Medizinphysiker nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Physik (DGMP) erworben werden. Bis zur Anerkennung der entsprechenden Abschlüsse ist noch eine, sich an das Studium anschließende, mehrjährige qualifizierte und ggf. durch Mentoren begleitete Berufserfahrung nötig.

Als zweiter Schwerpunkt wird die Fachrichtung "Neuroprothetik & Neuromonitoring" angeboten. Sie vermittelt detaillierte Kenntnisse im Bereich elektrisch aktiver Implantate wie z.B. Cochlea Implantate, Tiefenhirnstimulation u.ä. sowie der Nutzung von bioelektrischen Signalen zur Diagnose und zum intraoperativen Monitoring. Berufsfelder dieser Fachrichtung liegen sowohl im industriellen Bereich bei der Entwicklung von Stimulatoren und Diagnosegeräten, im Service und der technischen Assistenz als auch in Forschung und Entwicklung neuartiger Applikationen im Bereich der neurologischen Rehabilitation.

Durch Projektarbeiten, Praktika in Industrie und Klinik sowie anspruchsvolle Forschungsarbeiten im Rahmen der Master Thesis werden enge Kontakte zu Kliniken, Hochschulen und Forschungseinrichtungen etabliert, die einen detaillierten Einblick und eine gute Ausgangsposition im Hinblick auf das künftige Tätigkeitsfeld oder für leistungsstarke Studierende die weitere Qualifikation durch eine Promotion bieten. Die Akkreditierung des Studienganges wird zum Wintersemester 2005/06 angestrebt.

Zulassung, Bewerbung und Studienplätze Zulassungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes naturwissenschaftliches, medizinisches oder technisches Studium mit mindestens sechs Theoriesemestern, deutsche und englische Sprachkenntnisse. Als Grundlage für die Studienplatzvergabe ist eine schriftliche, aussagekräftige Bewerbung erforderlich. Die Bewerbung muss bis zum 15.7.2004 beim Studierendensekretariat der HTW eingegangen sein. Zurzeit stehen etwa 20 Studienplätze zur Verfügung.

Flankierend zur Einrichtung des Studiengangs Biomedizinische Technik wird der Aufbau eines Kompetenzzentrums: "Strahlentherapie, multimodale Bildgebung und 3D-Navigation" angestrebt. Dabei soll mit Unterstützung der Industrie ein aktueller, hochwertiger Gerätepark eingerichtet werden. Das Kompetenzzentrum wird die Kontakt- und Schnittstelle zur medizintechnischen Industrie. Durch die Nähe zu den Unikliniken, zum Fraunhofer Institut und zur HTW eignet sich der Standort für kliniknahe Projekte auf dem Gebiet Forschung und Entwicklung.

Der neue Studiengang wird ebenfalls in die Aktivitäten zum neuen fachbereichsübergreifenden F&E Schwerpunkt der HTW "Generationsgerechte Produkte und Dienstleistungen" einbezogen. Hier geht es in Anerkennung der demographischen Entwicklung um die Unterstützung älterer Menschen mit eingeschränkter Mobilität, die dazugehörigen Geräte, den häuslichen Installationen und die erforderlichen Datenanbindungen und Datenübertragungen. Ein EU-Projekt ist in Vorbereitung.

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