Neuausrichtung der Forschungsstrategie bei Monsanto: Entwicklung des Roundup Ready-Weizen zurückgestellt

Entscheidung wurde nach Prüfung des Forschungs-Portfolios und nach Beratungen mit Erzeugern gefällt

12.05.2004

Düsseldorf (ots) - Das Unternehmen Monsanto gab bekannt, dass das Unternehmen seine Investitionen im Bereich Forschung und Entwicklung neu ausrichten wird, um die Entwicklung von neuen und verbesserten Merkmalen bei Mais, Baumwolle und Ölsaaten zu beschleunigen. Als Teil dieser Neuausrichtung setzt das Unternehmen alle weiteren Bemühungen zur Einführung des Roundup Ready-Weizens solange aus, bis andere biotechnologisch erzeugte Eigenschaften für Weizen eingeführt sind. Diese Entscheidung wurde nach einer umfassenden Prüfung des Portfolios für Forschungsinvestitionen von Monsanto und als Folge von ausführlichen Beratungen mit den Abnehmern in der Weizenindustrie getroffen.

"Nach unserer Portfolio-Prüfung und den Gesprächen mit führenden Unternehmen der Weizenindustrie haben wir erkannt, dass die geschäftlichen Möglichkeiten beim Roundup Ready-Sommerweizen im Vergleich zu den anderen Geschäftsprioritäten von Monsanto weniger attraktiv sind," sagte Carl Casale, Executive Vice President von Monsanto. "Die Anbauflächen für Sommerweizen sind in den USA und Kanada seit 1997 um fast 25 Prozent zurückgegangen, und auf dem kostenintensiveren Zielmarkt für Unkrautbekämpfung für dieses Produkt ist der Rückgang noch stärker. Nur ein geringer Anteil von Sommerweizenerzeugern erreicht mit dieser Technologie einen Wertzuwachs. Ein Resultat ist, dass eine umfassende Ausrichtung innerhalb der Weizenindustrie fehlt, wie sie bei anderen Nutzpflanzen besteht, bei denen die Biotechnologie bereits umfangreich angewendet wird. Diese Faktoren unterstreichen die Schwierigkeit, zu diesem Zeitpunkt neue Technologien auf dem Weizenmarkt einzuführen. "Wir werden die Wünsche der Weizenindustrie hinsichtlich der Verbesserung von Saatgut durch Züchtung und Einsatz von Biotechnologie weiter im Auge behalten, um festzustellen, ob und wann es sinnvoll ist, ein biotechnologisches Weizenprodukt anzubieten", so Casale. "Unsere heutige Entscheidung ermöglicht es uns, die kommerzielle Entwicklung des Roundup Ready-Weizen zurückzustellen, um uns an der möglichen kommerziellen Verwertung von anderen biotechnisch erzeugten Eigenschaften bei Weizen auszurichten, die unserer Schätzung nach in vier bis acht Jahren erfolgen wird."

Die Neuausrichtung von Ressourcen versetzt Monsanto in die Lage, andere Forschungsschwerpunkte weiter auszubauen. Insgesamt gesehen konzentriert sich die biotechnologische Forschung und Entwicklung von Monsanto auf die Bereitstellung neuer Lösungen in den Bereichen Stressresistenz und Ertragssteigerung, Eigenschaften zur Förderung der Schädlingsresistenz sowie verbesserte Nahrungs- und Futtermitteleigenschaften, wie z. B. die Verbessung der ernährungsphysiologischen Eigenschaften von pflanzlichen Ölen.

"Wir verfügen über in der Entwicklung befindliche Produkte, die kurz vor der Vermarktung stehen, wie etwa Roundup Ready Flex für Baumwolle, und in unserem konventionellen Zuchtprogramm werden wir ein verbessertes Sojaöl für Nahrungsmittelhersteller anbieten", sagte Casale. "Des Weiteren haben wir 2003 bei unseren Feldversuchen zu dürretolerantem Mais gute Ergebnisse erzielt und werden unsere Feldversuche 2004 ausweiten. Die Weizenbauern erleben die Vorteile der Biotechnologie bereits, allerdings im Zusammenhang mit anderen Nutzpflanzen, wie beispielsweise Mais, Soja und Canola-Raps, die immer häufiger auf früheren Weizenfeldern angebaut werden", so Casale. "Wenn wir Eigenschaften wie Kälte- und Dürretoleranz auf den Markt bringen, werden die Erzeuger weiterhin profitieren."

Mit der technischen Entwicklungsphase für den Roundup Ready-Weizen begann Monsanto im Jahr 1997. Die Ergebnisse aus sechs Jahren Feldforschung durch Monsanto-Wissenschaftler und Forscher aus dem universitären Bereich zeigen, dass Roundup Ready-Weizen auch unter schwierigsten Bedingungen für im Frühjahr ausgesäten Weizen ausgezeichnete Ergebnisse erreicht und die Erträge um 5 bis 15 Prozent gesteigert werden können.

Das Unternehmen setzt die Zucht und Feldforschung für Roundup Ready-Weizen aus. Es wird weltweit mit Regulierungsbehörden zusammenarbeiten, um die geeigneten nächsten Schritte im Zusammenhang mit laufenden Anträgen festzulegen.

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