Gentherapie - Aids-Erreger als Waffe gegen Krankheiten im Gespräch

16.04.2004
Frankfurt/Main (dpa) - Ausgerechnet mit Hilfe des gefährlichen Aids-Erregers wollen Mediziner die Gentherapie beim Menschen voranbringen. Nach Rückschlägen gibt es nun erste Erfolge. Das war der Tenor einer Konferenz zum Thema «Gentherapie am Wendepunkt?» beim Paul-Ehrlich-Institut im südhessischen Langen am Donnerstag. Hoffnung setzen die Teilnehmer aus aller Welt auf umgebaute Aids-Viren, mit deren Hilfe Gene in Zellen eingeschleust werden. «Mit der dritten Generation solcher "Gen-Taxis" (Vektoren) können wir Gene direkt ins Gehirn, Leber, Muskeln, Blutstammzellen und neuerdings sogar in bestimmte Krebszellen einschleusen», berichtete Inder Verma (La Jolla) von der American Cancer Society. Eingeschleust werden zum Beispiel Gene, die die Ausbreitung von Tumorzellen unterdrücken oder sie sogar zerstören können. Erste klinische Tests laufen in den USA mit HIV-Patienten. «Das ist wie den Teufel mit dem Beelzebub austreiben», interpretierte jedoch ein Konferenz- Teilnehmer. 2002 wurden in Frankreich Versuche mit einer Gentherapie für Kinder abgebrochen, die an einer seltenen Immunschwäche-Krankheit leiden und in einer sterilen Hülle leben müssen. Zwei der Kinder waren an Blutkrebs erkrankt.

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Themenwelt Gentherapie

Genetische Erkrankungen, die einst als unbehandelbar galten, stehen nun im Zentrum innovativer therapeutischer Ansätze. Die Forschung und Entwicklung von Gentherapien in Biotech und Pharma zielen darauf ab, defekte oder fehlende Gene direkt zu korrigieren oder zu ersetzen, um Krankheiten auf molekularer Ebene zu bekämpfen. Dieser revolutionäre Ansatz verspricht nicht nur die Behandlung von Symptomen, sondern die Beseitigung der Krankheitsursache selbst.

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