Schering: Kritik an Aufsichtsratsbezügen - Zulassung für Präparat

06.04.2004
Berlin (dpa) - Der Pharmakonzern Schering hat mit Plänen für eine Neuregelung seiner Aufsichtsratsbezüge Kritik von Aktionärsschützern auf sich gezogen. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) bemängelte, dass die Vergütung der Kontrolleure auch an den Aktienkurs gekoppelt werden solle. «Wie soll der Aufsichtsrat seiner Kontrollaufgabe gerecht werden, wenn er gemeinsam mit dem Vorstand auf den Kursverlauf starrt», sagte DSW-Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker am Montag. Zudem liege die Vergütung schon jetzt weit über dem Schnitt der Dax-Unternehmen. Schering wies die Vorwürfe zurück. Gerade mit Blick auf die Transparenzvorgaben des Corporate Governance Codex sei es sinnvoll, die variable Vergütung nicht wie bisher allein an die Dividende zu knüpfen, sagte ein Schering- Sprecher. Dass Aufsichtsräte mehr Verantwortung übernehmen sollten, müsse sich auch in der Höhe ihrer Bezüge niederschlagen. Über die Neuregelung soll die Hauptversammlung am 16. April entscheiden. Laut Geschäftsbericht erhielten die 15 einfachen Mitglieder des Aufsichtsrats für 2003 zusammen rund 2,7 Millionen Euro, das sind pro Kopf rechnerisch rund 181 000 Euro. Laut DSW liegt der Schnitt der Aufsichtsratsbezüge bei den 30 DAX-Unternehmen bei knapp 66 000 Euro. Wie Schering weiter mitteilte, erhielt der Konzern in Schweden die Zulassung für sein Leber-Kontrastmittel Primovist, mit dem etwa Tumore erkannt werden können. Noch in diesem Jahr werde die Zulassung in den meisten EU-Ländern erwartet. Von dem Produkt erwartet Schering drei Jahre nach der weltweiten Einführung 50 Millionen Euro Umsatz.

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