Stammzellen vielleicht doch kein Allheilmittel fürs Herz
Das Ergebnis war ernüchternd, schreiben Leora Balsam von der Stanford Universität in Palo Alto (Kalifornien) und Charles Murry von der Universität von Washington in Seattle in der Onlineausgabe des Fachjournals «Nature» (doi: 10.1038/nature02446 und doi: 10.1038/nature02460) vom Montag.
In beiden Studien übernahmen die aus adultem Knochenmark gewonnenen hämatopoetischen Stammzellen im infarktgeschädigten Herz lebender Mäuse nicht die erhofften Funktionen. Dagegen hatte eine Reihe früherer Untersuchungen Forscher hoffen lassen, dass dieser Typ von Stammzellen einmal kaputtes Herzgewebe reparieren oder ersetzen kann.
Wegen der bisher überwiegend positiven Ergebnisse waren bereits erste Versuche an herzkranken Patienten gestartet worden. Nach dem Fehlschlag ihrer Tierversuche warnen die beiden Teams in «Nature» zur Vorsicht mit diesen «klinischen» Experimenten.
Murry und Balsam sowie Kollegen kennzeichneten ihre Stammzellen mit Markierungsstoffen, darunter auch einem grünen fluoreszierenden Eiweiß, und verfolgten ihren Werdegang. Das Team um Murry allein nahm 145 Transplantationen in gesunde und herzkranke Mäuse vor.
Beide Gruppen berichten jetzt, dass zum einen längst nicht alle Stammzellen überlebten. Zum anderen aber differenzierten sich selbst die, die die Transplantation überstanden, nicht zu Herzmuskelzellen, sondern reiften lediglich zu traditionellen Blutzellen heran.
Das Team um Balsam fand bei einigen Mäusen anschließend einige leicht verbesserte Herzfunktionen. Diese seien aber wohl eher auf die Entstehung neuer Blutgefäße im Herz zurückzuführen als, wie erhofft, auf neues Herzmuskelgewebe.
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