AIDS: das Geheimnis der Immunität aufgedeckt

08.01.2004
Manche Personen, die dem HIV mehrmals ausgesetzt waren und die "nicht infizierte gefährdete Personen" genannt werden, bleiben seronegativ. Mehrere Hypothesen wurden aufgestellt, waren jedoch nicht sehr überzeugend. Forschern des Pasteur Institutes ist es nun gelungen dieses Rätsel zu lösen. Ihre Arbeiten wurden in der Dezemberausgabe der Fachzeitung "Journal of Immunology" veröffentlicht. Sie haben gezeigt, welche Rolle die "Killerzellen" innerhalb dieses natürlichen Schutzes gegen Viren spielen. Weltweit sind mehr als 40 Millionen Personen Träger des HIV und täglich kommen 14.000 neue Fälle hinzu. Trotzdem existieren 2 Gruppen, die gegen diese Krankheit Widerstand zeigen: 5 bis 15% der "Risikobevölkerung" (mehrere Jahre der Krankheit ohne Schutz ausgeliefert) zeigen keine Anzeichen der Krankheit und 2 bis 3% der Population vom "Kaukasier-Typ" sind bereits aufgrund ihres Erbguts gegen den Virus immun. Werden die Antikörper durch die Mikroben ausgeschaltet, erscheinen die Killerzellen, auch "natural killer"(NK) genannt, im Immunsystem, um die Mikroben in großer Anzahl zu zerstören. Die NK haben dieselbe Wirkung wie die Lymphozyten, können jedoch mehr infizierte Zellen angreifen. Die NK befinden sich in der Milz, in den Lymphknoten, dem Knochenmark und im Blut. Gianfranco Pancini und Daniel Scott Algara vom Pasteur Institut und ihre vietnamesischen Kollegen vom Binh Trieru Krankenhaus haben 37 Fälle von vietnamesischen Drogenabhängigen, die einem hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind, untersucht. Sie konnten so erstmals eine verstärkte Aktivität der "NK" beim Widerstand gegen den Virus feststellen. Die NK blockierten nicht nur die Verbreitung der Viren im Organismus, sondern zerstörten auch die bereits infizierten Zellen. Nun versuchen die Forscher, die Mechanismen, die beim Widerstand gegen die Viren eine Rolle spielen, besser zu verstehen. Sie erhoffen sich dadurch neue therapeutische Wege im Kampf gegen AIDS und die Entwicklung eines Impfstoffs.

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