Roche und deCODE geben Entdeckung bedeutender genetischer Risikofaktoren für Herzinfarkt bekannt

20.10.2003

Roche Diagnostics und deCODE genetics haben eine wichtige Entdeckung im Rahmen ihrer Allianz zur Entwicklung diagnostischer Tests auf DNA-Basis bekannt gegeben. Wissenschaftler von deCODE haben Formen eines Gens identifiziert, die für ein etwa doppelt so hohes durchschnittliches Herzinfarktrisiko verantwortlich sind. Beide Firmen beabsichtigen, diese neuen Erkenntnisse für die Entwicklung von Tests auf DNA-Basis zu verwenden, die dazu dienen, Personen mit erhöhtem Risiko zu identifizieren und damit die Möglichkeit für vorbeugende Massnahmen zu eröffnen. Für diese Entdeckung erhält deCODE eine Etappenzahlung von Roche.

deCODE konnte dieses Gen dank einer breit abgestützten Genomstudie kartieren, an der insgesamt 2000 isländische Patientinnen und Patienten sowie ihre gesunden Verwandten teilgenommen haben. Nach der Sequenzierung des Gens führte das Team von deCODE eine vergleichende Untersuchung mit Patienten und nicht verwandten Kontrollpersonen durch und verwendete dabei mehr als 1000 so genannte SNPs (Single Nucleotide Polymorphisms) innerhalb der Genregion. Die zwei Risiko-Haplotypen, d.h. Varianten des Gens, die sich nur durch 6 SNPs (Einzelbasenaus-tausche) unterscheiden, treten beide häufig auf und sind in der isländischen Bevölkerung nachweislich mit einem signifikanten Risiko für einen Herzinfarkt verbunden. Diese Haplotypen führen zu Risikowerten, die gleich gross oder grösser sind als die bekannten Risiken, die durch Rauchen, Bluthochdruck, hoher Cholesterinspiegel und Diabetes verursacht werden.

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