Genomforschungsnetz plant die Zukunft

15.09.2003
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat mit dem Partnering Day die Vorbereitung für die zweite Förderphase des Nationalen Genomforschungsnetzes (NGFN) eingeleitet. Das Forschungsnetz wird vom BMBF im Rahmen der beiden Programme "Gesundheitsforschung: Forschung für den Menschen" und "Biotechnologie" bisher mit 180 Millionen Euro für drei Jahre gefördert. Am 25.-26. August 2003 fand im Bonner Hotel Maritim eine Informations- und Kontaktveranstaltung für das Nationale Genomforschungsnetz (NGFN) statt. Ziel war es, eine Kommunikations- und Partnerplattform für alle interessierten Wissenschaftler und Industrievertreter zu bieten. Mehr als 400 Interessenten aus Universitäten, Kliniken und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie aus der Industrie nahmen teil. In seiner Begrüßung zum Partnering Day kündigte Dr. Peter Lange, Unterabteilungsleiter Gesundheit und Biowissenschaften im BMBF, die baldige Bekanntmachung der nächsten Förderphase an. In einem offenen Verfahren, an dem sich auch bisher nicht in das NGFN einbezogene Forschergruppen beteiligen sollen, werden dann die Weichen für den Ausbau der wissenschaftlichen Exzellenz und Kompetenz der deutschen Humangenomforschung in den nächsten Jahren gestellt. Die bereits erfolgreich angelaufene Vernetzung zwischen krankheitsorientierter und krankheitsübergreifender systematischer Genomforschung, die erkenntnisorientierte und grundlagennahe Forschung sowie die Einbindung der biotechnologischen Industrie und Pharmaindustrie sollen weiter verbessert werden. Bereits im Vorfeld des Partnering Days wurde allen Interessenten in einer Informations- und Kontaktbörse via Internet die Möglichkeit geboten, Projektideen und Kontaktinformationen einzustellen. Auf diese Weise konnte die Selbstorganisation der Wissenschaft und der dazugehörige Koordinierungsprozess frühzeitig angestoßen werden. Zwei Tage wurden Ideen für koordinierte Forschungsprojekte vorgetragen und diskutiert. Weitere Projektvorschläge konnten in einer Posterausstellung dargestellt werden. Für den spontanen Austausch zwischen potenziellen Partnern standen Workshop-Räume zur Verfügung. Biotechnologiefirmen beteiligten sich mit einem umfangreichen Industrie-Workshop und einer Industrieausstellung. Das NGFN startete 2001 als ein einzigartiges Großprojekt mit über 300 Teilprojekten an 18 Standorten republikweit und wird vom BMBF im Rahmen der beiden Programme "Gesundheitsforschung: Forschung für den Menschen" und "Biotechnologie" für drei Jahre mit 180 Millionen Euro gefördert. Die aktuelle Förderphase läuft bis Mitte 2004. Wissenschaftler aus sehr unterschiedlichen Fachrichtungen - Biologen, Mediziner, Informatiker - an Kliniken, Universitäten oder in Großforschungszentren kooperieren in arbeitsteilig und interdisziplinär organisierten Projekten miteinander. Biotechnologiefirmen und Technologie-Transferstellen sorgen für die schutzrechtliche Absicherung und effiziente Verwertung von Forschungsergebnissen. Die Forscherinnen und Forscher des NGFN arbeiten gemeinsam daran, die Funktionen und das Zusammenspiel der menschlichen Gene aufzudecken. Sie wollen herausfinden, welche Gene an der Entstehung welcher Krankheiten beteiligt sind. Im so genannten Kernbereich werden wichtige Technologien der systematischen Genomforschung weiter entwickelt. In fünf krankheitsorientierten Netzen forschen die Wissenschaftler nach Ursachen und Heilungschancen von Krebs, Erkrankungen des Nervensystems, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, umweltbedingten Erkrankungen sowie von Infektionen und Entzündungen. Ihre Ergebnisse werden zu einem völlig neuen Verständnis dieser Volkskrankheiten führen und neue Ansatzpunkte für die Behandlung bisher unheilbarer Krankheiten liefern.

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