Merck & Co. und Alnylam vereinbaren erste strategische Allianz zur Anwendung der RNA-Interferenz für Humantherapeutika

12.09.2003

Merck & Co. und die Alnylam Holding Co., das führende Unternehmen auf dem Gebiet therapeutischer Anwendungen der RNA-Interferenz (RNAi), vereinbarten eine mehrjährigen Zusammenarbeit zur Entwicklung RNAi-basierter Technologien und Humantherapeutika. Die strategische Allianz ist die erste umfassende Zusammenarbeit eines führenden pharmazeutischen Unternehmens mit einem Entwickler von RNAi-Therapeutika. Im Rahmen der Zusammenarbeit werden Merck und Alnylam die RNAi-Technologie weiterentwickeln. Diese nutzt einen natürlichen biologischen Mechanismus zur Hemmung der Expression von Genen , die mit der Entstehung von Krankheiten verknüpft sind. Beide Unternehmen werden die neu gewonnenen Kenntnisse für die Entwicklung RNAi-basierter Therapeutika für die hochselektive Bekämpfung menschlicher Erkrankungen einsetzen.

Im Rahmen des Abkommens stellt Merck Alnylam eine Reihe patentierter Zielmoleküle zur Verfügung, deren Rolle bei verschiedenen Krankheiten bereits validiert wurde, und die aussichtsreiche Kandidaten für neue RNAi-basierte therapeutische Ansätze darstellen. Im Gegenzug entwickelt Alnylam für jedes der gelieferten Zielmoleküle die entsprechenden RNAi-Moleküle und bringt die RNAi-basierten Wirkstoffkandidaten durch die vorklinische Entwicklungsphase. Im Anschluss entscheiden Alnylam und Merck zusammen darüber, ob Alnylam, Merck oder beide Unternehmen gemeinsam die weitere Entwicklung und Kommerzialisierung des jeweiligen RNAi-basierten Wirkstoffkandidaten übernehmen. Auf dem Gebiet der technologischen Weiterentwicklung werden Merck und Alnylam umfangreiche Mittel, Ressourcen und Expertise bereitstellen, um die gemeinsame Entwicklung neuartiger und Weg weisender RNAi-Technologien voranzutreiben. Sie profitieren dabei von Alnylams Führungsrolle bei Patenten, Technologien sowie speziellem Know-how auf dem Gebiet RNAi-basierter Therapeutika.

Die Vereinbarung sieht vor, dass Merck eine Vorabzahlung sowie jährliche Zahlungen in bar leistet und eine Kapitalerhöhung von Alnylam finanziert. Bei Erreichen bestimmter technologischer Meilensteine leistet Merck eine neue Barzahlung und finanziert eine weitere Kapitalerhöhung. Für jeden RNAi-basierten Wirkstoffkandidaten, den Merck auswählt, um ihn gemeinsam mit Alnylam weiterzuentwickeln und zur Marktreife zu führen, leistet Merck an Alnylam weitere Zahlungen. Im Gegenzug erhält Merck eine nicht-exklusive Lizenz an verschiedenen Patenten von Alnylam zur in vitro und in vivo-Identifizierung und -Validierung von RNAi-Zielmolekülen.

"Die kürzlich mit Alnylam vereinbarte strategische Allianz steht für Mercks kontinuierliches Streben, pharmazeutische Innovationen an vorderster Front mitzugestalten," erläutert Dr. Peter S. Kim, Präsident von Merck Research Laboratories. "Wir sind fest davon überzeugt, dass es uns im Rahmen dieser Zusammenarbeit gelingt, mit Hilfe der vielen neuen und aufregenden Erkenntnisse auf dem Gebiet der RNA-Interferenz Patienten wichtige neuartige Medikamente zur Verfügung zu stellen."

"Mit dieser Zusammenarbeit würdigen wir die Führungsrolle von Alnylam sowie seines umfangreichen Patentportfolios auf dem viel versprechenden Gebiet der RNA-Interferenz," sagt Dr. Stephen Friend, Senior Vice President der Abteilungen Molecular Profiling und Cancer Research von Merck. "Mit dieser strategischen Entscheidung, die RNAi als neuartige Plattformtechnologie zur Wirkstoffsuche weiter zu entwickeln, eröffnet sich für Merck ein völlig neuer Zugang zur Entdeckung neuartiger Therapeutika."

"Die Zusammenarbeit mit Merck versetzt uns in die Lage, die Entwicklung einer Pipeline RNAi-basierter Produkte entscheidend zu beschleunigen," erklärt Dr. John Maraganore, Präsident und Chief Executive Officer von Alnylam. "In Merck haben wir einen Partner von Weltrang gefunden, der bedeutende Investitionen, umfangreiche Ressourcen und wichtige patentierte Zielmoleküle in die Allianz mit einbringt. Wir werden alles daran setzen, durch gemeinsame Anstrengungen all die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse auf dem Gebiet der RNA-Interferenz in eine völlig neue Klasse von Humantherapeutika gegen eine Vielzahl von Krankheiten umzusetzen."

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