Amerikanische Forscher haben im Zahnmark (Pulpa) von Kinderzähnen
Stammzellen entdeckt zu haben. Diese
einzigartige Entdeckung könnte weitreichende Folgen haben, da die
Zellen für kurze Zeit nach dem Ausfall des Zahns im Zahninneren erhalten
bleiben. Dies legt wiederum nahe, dass die Zellen in einfacher Weise gewonnen werden könnten.
Den Wissenschaftler des National
Institute of Dental and Craniofacial Research (NIDCR) zufolge sind die
Stammzellen im Vergleich zu vielen adulten Stammzellen im Körper
einzigartig. Sie sind langlebig, wachsen schnell in Kulturen und haben
das Potenzial, die Bildung spezialisierter Zellen wie Dentin,- Knochen-
und
Nervenzellen zu veranlassen. Derzeit untersuchen die Forscher, ob sich die Stammzellen in andere Zellen
umwandeln können. Unter bestimmten Bedingungen stellten sich bereits erste
Erfolge bei der Umwandlung in Nerven- und
Fettzellen ein.
Der Wissenschaftler Songtao Shi entdeckte die Stammzellen durch einen Zufall,
nachdem er bei den ausgefallenen Zähnen seiner sechsjährigen Tochter
rotes Gewebe entdeckte. Aus diesem konnte er Stammzellen isolieren. Mit etwa zwanzig Stammzellen war eine Anzucht in Zellkultur bereits möglich. Interessanter Weise konnten diese "SHED"-Zellen ("Stem cells
from the human exfoliated deciduous teeth") dazu veranlasst werden, auf
ihrer Oberfläche
Proteine zu exprimieren. Für die Forscher ist dies ein
Hinweis dafür, dass diese Stammzellen an der Bildung von Knochen- und
Zahnpulpa-Zellen beteiligt waren.
Die Forscher hoffen die Stammzellen
sogar zur Zahnreparatur, zur Knochenregeneration und zur Behandlung von
Nervenverletzungen oder sogar Krankheiten verwenden zu könen.