Stammzellen in Milchzähnen gefunden

Anwendungsmöglichkeiten bei Knochenregeneration und Gebissschäden

24.04.2003
Amerikanische Forscher haben im Zahnmark (Pulpa) von Kinderzähnen Stammzellen entdeckt zu haben. Diese einzigartige Entdeckung könnte weitreichende Folgen haben, da die Zellen für kurze Zeit nach dem Ausfall des Zahns im Zahninneren erhalten bleiben. Dies legt wiederum nahe, dass die Zellen in einfacher Weise gewonnen werden könnten. Den Wissenschaftler des National Institute of Dental and Craniofacial Research (NIDCR) zufolge sind die Stammzellen im Vergleich zu vielen adulten Stammzellen im Körper einzigartig. Sie sind langlebig, wachsen schnell in Kulturen und haben das Potenzial, die Bildung spezialisierter Zellen wie Dentin,- Knochen- und Nervenzellen zu veranlassen. Derzeit untersuchen die Forscher, ob sich die Stammzellen in andere Zellen umwandeln können. Unter bestimmten Bedingungen stellten sich bereits erste Erfolge bei der Umwandlung in Nerven- und Fettzellen ein. Der Wissenschaftler Songtao Shi entdeckte die Stammzellen durch einen Zufall, nachdem er bei den ausgefallenen Zähnen seiner sechsjährigen Tochter rotes Gewebe entdeckte. Aus diesem konnte er Stammzellen isolieren. Mit etwa zwanzig Stammzellen war eine Anzucht in Zellkultur bereits möglich. Interessanter Weise konnten diese "SHED"-Zellen ("Stem cells from the human exfoliated deciduous teeth") dazu veranlasst werden, auf ihrer Oberfläche Proteine zu exprimieren. Für die Forscher ist dies ein Hinweis dafür, dass diese Stammzellen an der Bildung von Knochen- und Zahnpulpa-Zellen beteiligt waren. Die Forscher hoffen die Stammzellen sogar zur Zahnreparatur, zur Knochenregeneration und zur Behandlung von Nervenverletzungen oder sogar Krankheiten verwenden zu könen.

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