Klonschaf Dolly ist tot - Möglicherweise vorzeitig gealtert
Vor einem Jahr war Dollys «Schöpfer», Prof. Ian Wilmut, bereits durch eine Arthritis im linken Hinterbein des Tiers aufgeschreckt worden. Er selbst wertete diese typische Alterserkrankung bei dem noch relativ jungen Tier als Indiz dafür, dass die derzeitigen Klon- Techniken «ineffizient» seien. «Wir sind sehr enttäuscht und werden Dolly sehr sorgfältig beobachten müssen», sagte der Genetiker. An der Londoner Börse war der Kurs der Firma PPL Therapeutics, die seine Forschungsergebnisse vermarktet, daraufhin um 15 Prozent gesunken.
Dolly war am 5. Juli 1996 im Roslin-Institut geboren worden, nachdem Wilmut die Euterzelle eines sechs Jahre alten Schafs entnommen und in eine zuvor entkernte Eizelle eingesetzt hatte. Damals sagte Wilmut, Dolly könne lange leben und mindestens zehn Jahre alt werden. «Wichtig ist, dass nicht nur wir, sondern alle, die geklonte Tiere produziert haben, deren Gesundheit während der gesamten Lebensdauer beobachten», sagte er.
Doch schon im Mai 1999 stellten die Forscher fest, dass Dollys Erbgut ungewöhnlich alt aussah. Es sei typisch für ein älteres Tier, teilten sie mit. Dolly hatte demnach kürzere Telomere als gleichaltrige, nicht geklonte Schafe. Als Telomere bezeichnet man die Enden der Chromosomen, der Träger des Erbgutes. Sie beschäftigen die Wissenschaft seit langem, da sie möglicherweise den Alterungsprozess beeinflussen. Dolly soll nun ausgestopft werden und in Edinburgh ins Museum kommen.
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