Erste internationale Studie zur Verhinderung der Zuckerkrankheit
Hoffnung für Millionen: Diabetes- und Herzkreislaufrisiko kann bei frühzeitiger Therapie drastisch gesenkt werden - Bessere und kosteneffizientere Behandlung ist möglich
"Die Zeitbombe beginnt bereits zu ticken, lange bevor ein Diabetes erkannt wird", sagte der Leiter der Studie STOP-NIDDM (Study To Prevent Non-Insulin-Dependent Diabetes Mellitus), Professor Dr. Jean-Louis Chiasson, Montreal, Kanada. "Um das persönliche Risiko, besonders bei Übergewicht und Bewegungsmangel, abschätzen zu können, sollte ein Blutzuckertest (oraler Glukosetoleranztest) gemacht werden. Nur so erhält der Arzt verlässliche Informationen über eine vorbeugende Behandlung." Laut Chiasson waren in die Studie 1429 Patienten mit Diabetes im Vorstadium einbezogen. Die Resultate werden in einer internationalen renommierten Zeitschrift veröffentlicht.
Wie in einer anderen Studie nachgewiesen wurde, schädigt ein krankhaft erhöhter Blutzuckerspiegel nach dem Essen die Gefäße und führt zur Arterienverkalkung. Diese Zeitbombe kann durch Acarbose entschärft werden, da das Medikament einen übermäßigen Anstieg des Blutzuckerspiegels verhindert.
"Doch sollte sich niemand allein auf ein Medikament verlassen", betonte Chiasson. "Gewichtsabnahme und regelmäßiger Sport sind die Eckpfeiler der Diabetes-Vorbeugung."
Weltweit sind schätzungsweise 150 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt. Bis zum Jahr 2010 wird ihre Zahl um etwa 50 Prozent zunehmen, auch übergewichtige Jugendliche sind immer häufiger betroffen.
"Wir können jetzt ein neues Kapitel in der Vorbeugung und Behandlung der Zuckerkrankheit aufschlagen", sagte Dr. Wolfgang Plischke, Leiter der Division Pharma von Bayer HealthCare. "Die Studienergebnisse werden zu einer besseren und kosteneffizienteren Behandlung führen, weil schwere Komplikationen vermeidbar sind." Der Bayer-Konzern ist weltweit der einzige Hersteller von Acarbose.
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