Forscher: Fehlende Nervenzellen lösen Schlafattacken aus

20.11.2002

Regensburg (dpa) - Fehlende Nervenzellen im Gehirn sind nach Erkenntnissen einer Forschergruppe der Universitätsklinik Regensburg Ursache für so genannte Schlafattacken. Die unter Narkolepsie leidenden Patienten haben in bestimmten Gehirnregionen deutlich weniger Nervenzellen als gesunde Menschen, erklärte der Neurologe Arne May. Durch ein spezielles Verfahren zur Auswertung von Kernspin- Aufnahmen seien entsprechende Vermutungen nun in Regensburg erstmals belegt worden.

Unter der Krankheit leiden in Deutschland rund 40 000 Menschen. Für die Testreihe untersuchte die Regensburger Forschergruppe 29 erkrankte Patienten und verglich deren Gehirn mit gesunden Menschen. Die neuen Erkenntnisse würden allerdings zunächst keine direkten Auswirkungen auf die Therapie haben, sagte May. Die Betroffenen könnten wie bisher mit Medikamenten behandelt werden.

Die Erkrankten leiden mehrmals täglich unter unüberwindlichem Schlafdrang. Diese Phasen dauern 5 bis 30 Minuten. Hinzu kommen Schlafstörungen sowie Lähmungen und Halluzinationen. Möglich ist auch, dass durch heftige Gefühle die Muskulatur erschlafft. Erkrankte brechen daher zusammen, wenn sie einen Witz hören, starke Freude oder Trauer empfinden. Im Volksmund wird dies «Lachschlag» genannt. «Emotionen verursachen, dass diese Menschen dann beispielsweise plötzlich hinfallen», erklärte May.

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