München (dpa) - Ein Münchner Computersystem zur besseren Diagnose von
Hautkrebs soll neue Muttermale künftig automatisch erkennen. In drei Monaten werde dieses Verfahren bereits einsatzfähig sein, sagte Prof. Wilhelm Stolz, neuer Chefarzt für
Dermatologie am Krankenhaus München-Schwabing. Stolz hatte Ende der 80er Jahre das inzwischen weltweit eingesetzte Dermatoskop zur Schnelldiagnose von Hautkrebs entwickelt, das zu dem neuartigen Verfahren erweitert werde.
Dabei tastet ein optisches System den Körper eines mit Muttermalen übersäten Patienten ab und erkennt neu entstandene Pigmentveränderungen der
Haut. Diese können dann mit dem Dermatoskop auf ihre Gefährlichkeit für die Entstehung von Hautkrebs frühzeitig untersucht werden. Stolz: «Die Strategie ist, den schwarzen Hautkrebs früh zu erkennen und das unnötige Entfernen von gutartigen Muttermalen zu vermeiden.»
Mit dem Dermatoskop können über ein so genanntes Auflichtmikroskop Tiefenschichten der Haut stark vergrößert und analysiert werden. Über farbige bildgebende Verfahren wertet die Computersoftware die Daten aus und bestimmt deren Krebsgefährlichkeit oder Unbedenklichkeit. «Der Computer ist mit einer Trefferquote so gut wie ein sehr erfahrener Hautkrebsexperte», sagte Stolz.