Gespendete Frauenherzen und -nieren werden häufiger abgestoßen

11.11.2002
Heidelberg (dpa) - Von Frauen gespendete Herzen und Nieren werden einer Heidelberger Studie zufolge häufiger abgestoßen als solche von Männern. «Männer, denen ein weibliches Herz transplantiert wurde, haben ein höheres Risiko, dass ihr neues Organ versagt», sagte der Ärztliche Direktor der Abteilung für Transplantationsimmunologie von der Heidelberger Universität, Gerhard Opelz, am Donnerstag. Etwa 25 Prozent der männlichen Frauenherz-Empfänger verlieren demnach ihr Organ nach einem Jahr. Durchschnittlich liege das Risiko, das neue Herz nach einem Jahr wieder zu verlieren, bei etwa 20 Prozent. Weibliche Empfänger hätten hingegen keine Nachteile durch ein Frauen- Spenderherz gehabt. Die Ergebnisse gelten nach Opelz' Angaben nur für erstmalige Herztransplantationen. Ende September hatten Opelz' Kollegen bereits berichtet, dass Spendernieren von Frauen deutlich häufiger abgestoßen werden als die von Männern. Bei weiblichen Patienten steigt das Abstoßungsrisiko demnach um 15 Prozent, wenn die ihnen transplantierte Niere von einer Frau stammt. Bei Männern erhöht sich das Risko sogar um 22 Prozent, berichtet das Heidelberger Team um Prof. Martin Zeier in der Oktoberausgabe des Fachblatts «Journal of the American Society of Nephrology» (Nr. 13, S. 2570). Als Gründe nennen die Mediziner unter anderem, dass weibliche Organe mehr Angriffsstellen für Antikörper haben. Die Ergebnisse stammen aus einer internationalen Transplantationsstudie, die seit fast 20 Jahren an der Universität Heidelberg läuft. Dort liegen Daten zu 212 000 Nierentransplantationen und 32 000 Herztransplantationen vor.

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