Neue Forschungsprojekte über hormonähnliche Umweltchemikalien
05.11.2002
(dpa) - Die Auswirkungen von Umweltchemikalien auf die Fortpflanzungsfähigkeit von Mensch und Tier erforschen 18 Institute aus 10 Länder. Die Projektgruppe mit dem Titel COMPRENDO soll aufklären, in welchem Maße sie hormonell wirkenden Substanzen ausgesetzt sind. Diese so genannte «endokrinen Disruptoren» können zu einer Vermännlichung von Weibchen oder einer Verweiblichung von Männchen führen. Sie werden beim Menschen für die steigende Zahl kinderloser Paare und bestimmte Krebserkrankungen verantwortlich gemacht. Ziel sei es, Tests zu entwickeln, um die Gefährdung der Bevölkerung durch solche hormonähnlichen Chemikalien abzuschätzen, berichtete die Universität Frankfurt am Montag.
Koordiniert wird die Arbeit vom Zoologischen Institut der Universität Frankfurt. Die Europäische Union fördert COMPRENDO in den kommenden drei Jahren mit zusammen 3,3 Millionen Euro. Rückschlüsse auf die Auswirkungen der hormonähnlichen Substanzen auf den Menschen erhoffen sich die Forscher auch von der Untersuchung von Tieren. Eine der Substanzen, die im Verdacht stehen, die Sexualhormone zu beeinflussen, ist das Tributylzinn (TBT). TBT wird als Schutzanstrich beispielsweise von Schiffen verwendet, wurde aber auch in Sportkleidung und anderen Alltagsgegenständen nachgewiesen. COMPRENDO steht für «Comperative Research on Endocrine Disrupters».
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