Nanotechnik in der Medizin soll Implantate verbessern

02.10.2002
Münster (dpa) - Die Nanotechnik soll Medizinern und ihren Patienten zu besseren Implantaten verhelfen. Durch die Manipulation von nur millionstel Millimeter kleinen Strukturen könnten Mediziner Implantate besser individuell anpassen und so dem Körper helfen, diese «Ersatzteile» besser anzunehmen, erläuterte ein Sprecher der am Montag in Münster eröffneten Kongressmesse «NanoBioTec 2002». Bei Knochen- und Gelenkimplantaten sei diese Entwicklung bereits weit fortgeschritten. Mehreren Universitäten und Firmen hätten Materialien im Nanobereich entwickelt, die als dreidimensionale Gerüste für das Wachstum von Knochen bildenden Zellen dienen könnten. Auf diese Weise könne das Zellwachstum in bestimmte Formen gelenkt oder die Oberfläche künstlicher Implantate mit einer lebenden Zellschicht überzogen werden. Das erhöhe die Verträglichkeit und Funktionalität von Implantaten deutlich. Medizinische Anwendungen der Nanobiotechnologie bilden den Schwerpunkt NanoBioTec 2002, einer Kombination aus Ausstellung und internationalem wissenschaftlichen Kongress. Die Nanobiotechnologie widmet sich unter anderem der Nachahmung und Anwendung biologischer Prozesse auf Nanometer-Ebene. Auch bei der Erforschung von Wirkstoffen habe die Miniaturisierung bereits erhebliche Fortschritte gebracht. So könnten auf so genannten Biochips tausende von Substanzen verankert werden, anhand derer die Interaktion von Molekülen nachgewiesen werde - etwa die zwischen einem Medikament und dem potenziellen Rezeptor. Außer in der Medizin werden auch für die Computertechnik und weitere Wissenschaftszweige bahnbrechende Neuerungen von der Nano- Forschung erwartet.

Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

Kampf gegen Krebs: Neueste Entwicklungen und Fortschritte