Das Wachstum des Herzens bremsen

13.03.2013 - Deutschland

Wenn das Herz zu sehr belastet wird, wächst es. Das kann am Ende zu einer weit verbreiteten Krankheit führen, der chronischen Herzschwäche. Wie es auf molekularer Ebene dazu kommt, erforscht Kristina Lorenz, neue Professorin an der Uni Würzburg.

Das Herz eines Profisportlers ist in der Regel größer als bei einem untrainierten gesunden Menschen. Denn das Herz wächst, wenn es unter erhöhter Belastung steht. Das passiert allerdings auch dann, wenn die Belastung durch eine Krankheit verursacht wird, zum Beispiel durch chronisch erhöhten Blutdruck.

„Mit dem Wachstum versucht das Herz, seine Leistung auch bei höherer Belastung konstant zu halten“, erklärt Kristina Lorenz, Professorin für Molekulare Pharmakologie an der Uni Würzburg. Bis zu einem gewissen Grad gehe diese Strategie auf. Wächst das Herz aber zu stark, dann sterben Herzmuskelzellen ab, das Gewebe vernarbt und wird dauerhaft geschwächt – eine chronische Herzschwäche hat sich entwickelt. „Um dem vorzubeugen, ist es wichtig, ein übermäßiges Wachstum des Herzens zu verhindern“, sagt Lorenz. „Das geht am besten, indem man in die ursächlichen Mechanismen eingreift.“

Zwei Enzyme von Bedeutung

Diese Mechanismen erforscht die neue Professorin. „Wir haben unter anderem herausgefunden, dass die Enzyme ERK1 und ERK2 in den Herzmuskelzellen für die Entstehung des übermäßigen Wachstums von besonderer Bedeutung sind, und wir haben auch einen neuen Steuermechanismus dafür entdeckt.“ Für diese Erkenntnis bekam Lorenz 2010 den Galenus-von-Pergamon-Preis verliehen.

Derzeit ist das Team von Lorenz dabei herauszufinden, wie man den Mechanismus stoppen kann, über den die beiden Enzyme das Herzwachstum stimulieren. Gelingt das, so eröffnen sich neue Perspektiven für die Vorbeugung und Behandlung des krankhaften Herzwachstums.

Kristina Lorenz befasst sich nicht nur mit dem Herzen. Die Enzyme ERK1 und ERK2 spielen beim Krebswachstum, bei der Gefäßverkalkung und anderen Krankheiten ebenfalls eine Rolle. Darum erforscht die Wissenschaftlerin auch, wie die Enzyme bei diesen Erkrankungen fehlgesteuert werden.

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