Deutsche Medizintechnikhersteller sind optimistisch

Branchenverband SPECTARIS prognostiziert Umsatzplus von 4%, Branche legt aufgrund positiven Auslandsgeschäfts deutlich zu

30.10.2012 - Deutschland

Die rund 1.160 deutschen Medizintechnikunternehmen werden das laufende Jahr 2012 voraussichtlich mit einem Umsatzplus von vier Prozent abschließen. Der Gesamtumsatz läge dann bei 22,2 Milliarden Euro. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes konnten die Unternehmen ihren Umsatz im Zeitraum Januar bis August 2012 um 5,7 Prozent steigern. Die insgesamt positive Umsatzentwicklung führt auch zu einem Zuwachs der Beschäftigten: Für das Gesamtjahr 2012 wird mit einem Plus von rund zwei Prozent auf dann knapp 94.000 Mitarbeiter gerechnet. „Nach einem positiven ersten Halbjahr wachsen die Umsätze der deutschen Medizintechnikbranche vor allem durch ihr Auslandsgeschäft weiter“, so Tobias Weiler, Geschäftsführer bei SPECTARIS. Prognosen des Verbandes für das Jahr 2013 gehen von einem Zuwachs in der gleichen Größenordnung aus (+4 %).

Die Umsatzsteigerung basiert dabei maßgeblich auf Zuwächsen beim Auslandsgeschäft, dem aufgrund einer Exportquote von inzwischen 67 Prozent eine besondere Bedeutung zukommt. Im Zeitraum Januar bis August 2012 erzielten die Firmen im internationalen Geschäft ein Plus von mehr als acht Prozent. Für das Gesamtjahr wird ein Anstieg des Umsatzes um sechs Prozent erwartet, was einem Auslandsumsatz von rund 15 Milliarden Euro entsprechen würde.

Das Geschäft im Inland zeigt sich dagegen verhalten. Nachdem der Umsatz in Deutschland in den ersten acht Monaten des Jahres lediglich um 0,4 Prozent über dem Vorjahresniveau lag, gehen die Firmen für das Gesamtjahr 2012 bestenfalls von einer Stagnation aus. Der Inlandsumsatz entspräche dann mit 7,2 Milliarden Euro dem Ergebnis des Vorjahres.

„Während die deutschen Firmen im Ausland dank ihres exzellenten Rufes weiterhin gute Geschäfte machen, nimmt der Investitionsstau auf dem Leitmarkt Deutschland weiter zu“, so Tobias Weiler. Dabei helfe innovative Medizintechnik nicht nur den Patienten, sondern biete etwa durch die Optimierung von Prozessen in Krankenhäusern oftmals ein hohes Einsparpotenzial.

Für die positive Exportentwicklung sorgen derzeit vor allem Zuwächse in Asien sowie ein solider US-Markt. Auch in Osteuropa können sich die Firmen erfolgreich positionieren und so blüht beispielsweise das Russlandgeschäft. Eher schwach zeigt sich dagegen, nicht zuletzt aufgrund der Eurokrise, der Markt in Westeuropa.

Auf das kommende Jahr blicken die Unternehmen optimistisch. Während sie im Inland mit einem schwachen Plus von rund einem Prozent rechnen, wird beim Auslandsumsatz eine Steigerung in der Größenordnung von fünf Prozent erwartet. Insgesamt würde der Umsatz damit in 2013 um knapp vier Prozent zulegen.

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