Wie beeinflusst eine bestimmte microRNA die Metastasierung beim Hepatoblastom?

31.07.2012 - Deutschland

Sind beim Hepatoblastom, einem bösartigen embryonalen Tumor der Leber, Metastasen vorhanden, ist die Prognose schlecht. Daher ist es wichtig neue Biomarker und Angriffspunkte für zukünftige Therapien zu identifizieren. Es gibt Hinweise darauf, dass kleine regulatorische Moleküle, sog. microRNAs (miRNAs) an der Entstehung von Krebs beteiligt sein können. So konnte von Forschern des Dr. von Haunerschen Kinderspitals in München bereits eine bestimmte miRNA (miR-492) mit Metastasierung beim Hepatoblastom assoziiert werden. Nun soll der direkte Einfluss dieser miRNA auf die biologischen Eigenschaften von Hepatoblastomzellen funktionell untersucht werden.

Aktuelle Befunde zeigen, dass miRNAs bei der Krebsentstehung eine wichtige Rolle spielen. Dr. Julia v. Frowein in der Arbeitsgruppe von PD Dr. Irene Schmid konnte eine humane miRNA identifizieren, die miR-492, welche mit Metastasierung beim Hepatoblastom, einem frühkindlichen Lebertumor, assoziiert zu sein scheint. Die biologische Funktion der miRNA-492 bei der Entstehung, Wachstum, Ausdehnung und Klassifizierung vom Hepatoblastom ist jedoch noch unbekannt. Vorarbeiten zeigen aber, dass diese miRNA durch die Regulation von Tumor-relevanten Genen einen Einfluss auf die Entstehung vom Hepatoblastom und Metastasierung ausüben könnte und deshalb ihre Funktion genauer untersucht werden sollte.

Ziel dieses Projektes ist es deshalb, die Gene zu identifizieren, die direkt von der miR-492 reguliert werden. Zudem sollen Veränderungen des biologischen Verhaltens bzw. der Tumoreigenschaften, die durch diese miRNA induziert werden, in einer bestimmten Hepatoblastom Zelllinie (HepT1) analysiert werden. Hierfür schleusten die Forscher die miR-492 stabil in diese Zelllinie ein, die nun in einem größeren Maße diese miRNA produziert. Es soll nun untersucht werden, wie sich z.B. Zellteilungsrate, Zellwanderung und ihre Fähigkeit in umliegendes Gewebe einzudringen, im Vergleich zu Kontrollzellen verändert. Eine solche Charakterisierung könnte weitere wichtige Hinweise für die zukünftige Entwicklung neuer Therapiestrategien oder für die Verwendung als Biomarker liefern.

Ihr Vorhaben knüpft an Vorarbeiten zur Identifizierung der miR-492 an, die 2011 in Hepatology veröffentlicht wurden.

Die Wilhelm Sander-Stiftung fördert dieses Forschungsprojekt mit rund 100.000 €.

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