Drei neue Risikogene für Neurodermitis identifiziert

05.01.2012 - Deutschland

WissenschaftlerInnen der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, des Exzellenzclusters Entzündungsforschung und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ist es in Zusammenarbeit mit ForscherInnen aus Europa, Nordamerika und Australien gelungen, drei Genvarianten zu identifizieren, die das Risiko für Neurodermitis erhöhen. Die Ergebnisse dieser bislang größten Genetik-Studie zu Neurodermitis, in der mehr als 10.000 Patienten und 40.000 Gesunde aus 26 Kohorten untersucht wurden, wurden jetzt auf der Website von Nature Genetics veröffentlicht.

Unter Leitung von Professor Dr. Stephan Weidinger, Exzellenzcluster Entzündungsforschung (Hautklinik des UKSH, Campus Kiel, und Medizinische Fakultät, CAU), Dr. David Evans von der Universität Bristol und Dr. Joachim Heinrich vom Helmholtz-Zentrum München wurde jetzt im Rahmen des „EAGLE“-Konsortiums (EArly Genetics and Lifecourse Epidemiology) die bisher weltweit größte Genetik-Studie zu Neurodermitis durchgeführt. Forscherinnen und Forscher aus zwölf Ländern, darunter Australien, Kanada, USA sowie neun europäischen Staaten, haben in Kooperation innerhalb von zwei Jahren das gesamte Erbgut bei mehr als 10.000 Patienten und 40.000 Gesunden untersucht.

Dabei zeigten drei bislang nicht mit Neurodermitis in Zusammenhang gebrachte Genvarianten deutliche Effekte auf das Krankheitsrisiko. Zwei dieser Genvarianten spielen eine Rolle für die Aufrechterhaltung der natürlichen Hautbarriere, während die dritte Genvariante Auswirkungen auf die Immunregulation hat und in der Vergangenheit schon mit Asthma- und Allergieentstehung in Verbindung gebracht wurde.

Professor Dr. Stephan Weidinger kommentiert: „Unsere Ergebnisse zeigen, dass bei der Entstehung von Neurodermitis mehr Gene mit verschiedenen Funktionen beteiligt sind, als bisher angenommen. Sie helfen uns, die Ursachen der Krankheit besser zu verstehen und sie können zur Entwicklung neuer Tests zur Risikoabschätzung und neuen Behandlungsmethoden beitragen. Bisher kannten wir zwei gut untersuchte Risikogene, die wir nun auch erneut bestätigen konnten, dazu kommen drei neue Risikogene, die wir identifiziert haben. Wir wenden uns jetzt den Fragen zu, wie wir mit dem neu erworbenen Wissen die Prävention und Diagnostik verbessern können, um so neue Therapieansätze zu entwickeln.“

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