Berliner Forschungspreis für Alternativen zu Tierversuchen verliehen

30.08.2011 - Deutschland

Die Senatorin für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, Katrin Lompscher hat gemeinsam mit Dr. Siegfried Throm, Geschäftsführer Forschung des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) und Fanz Allert, Präsident des Landesamtes für Gesundheit und Soziales erstmals den Berliner Forschungspreis für Alternativen zu Tierversuchen verliehen. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert. Er soll künftig jährlich für eine herausragende wissenschaftliche Arbeit zur Vermeidung und Reduzierung von Tierversuchen vergeben werden.

Nach dem einstimmigen Votum der Jury wurde aus zehn eingegangenen Bewerbungen die Arbeit von Dr. med. Andreas Hocke „Etablierung und Fortentwicklung eines humanen Lungengewebe-Infektionsmodells zur Reduktion und zum Ersatz von Tierversuchen in Maus-Pneumonie-Modellen“ als Wettbewerbssieger ausgewählt. Das Ziel dieser Arbeit ist, Versuche mit Mäusen im Rahmen der Lungeninfektionsforschung zu reduzieren und für gezielte Fragestellungen zu ersetzen. Dr. Hocke arbeitet als Assistenzarzt und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Charité Berlin an der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie.

„Angesichts der Tatsache, dass Berlin noch immer die Hauptstadt der Tierversuche ist, bin ich sehr froh, dass es uns gelungen ist, einen Forschungspreis für Alternativen zu Tierversuchen auszuloben. Ich danke allen Beteiligten und vor allem natürlich den Preisgeldstiftern. Wir brauchen auf diesem Gebiet mehr Forschung, um praktikable Alternativen zu finden. Nur so kann es uns gelingen, Tierversuche immer öfter überflüssig zu machen“, sagte Katrin Lompscher, Senatorin für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz bei der Preisverleihung.

Dr. Siegfried Throm, Geschäftsführer Forschung des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) ergänzte: "Unsere Firmen haben ein großes Interesse, Medikamente künftig mit immer weniger Tierversuchen zu entwickeln. Gemäß dem Konzept "Reduce, Refine, Replace" (weniger Tiere, weniger Belastung, Tierersatz) erarbeiten sie auch selbst Methoden dafür und unterstützen darauf abzielende akademische Projekte. Das hat den vfa auch bewogen, Sponsor für den Preis des Landes Berlin zu werden."

Außerdem wurde ein Sonderpreis an die Lise-Meitner-Schule vergeben für die Arbeit
„Umsetzung eines 3T3 Phototoxizitätstests mit Hypericin unter Schulbedingungen zur Ergänzung der Fachpraxis in der Ausbildung zum biologisch technischen Assistenten“ eingereicht von Jennifer Weigt, Nils Dommershausen und Florian Butke. Mit diesem Sonderpreis soll die Auseinandersetzung mit dem Thema Alternativen zu Tierversuchen auch in der Ausbildung gewürdigt werden.

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