Neues EU-Projekt zur Alzheimer-Forschung bewilligt
European Institute for Molecular Imaging der Universität Münster wirbt 12-Millionen-Euro-Förderung ein
Neurodegenerative Erkrankungen werden von Entzündungsprozessen des Gehirns begleitet. Die Forscher wollen herausfinden, ob und wie Therapien, die diese Entzündungsprozesse beeinflussen, wirken. Dazu setzen sie sogenannte bildgebende Verfahren ein. "INMiND wird einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung individualisierter, patientenorientierter und bildgesteuerter Therapien leisten. Nicht zuletzt sollen damit wesentliche therapeutische Fortschritte in der Behandlung von Patienten mit Morbus Alzheimer und Morbus Parkinson in unserer immer älter werdenden Gesellschaft gemacht werden", betont Andreas Jacobs.
Ein Ziel des INMiND-Projektes ist die Erforschung der Regulierung und Funktion von Entzündungs- und Abwehrzellen des Gehirns, sogenannten Mikrogliazellen. Um die Aktivität von Mikrogliazellen und deren Rolle bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Morbus Alzheimer und Morbus Parkinson beurteilen zu können, wollen die Wissenschaftler neue Markersubstanzen (Radiotracer) und Kontrastmittel für bildgebende Verfahren wie Positronen-Emissions-Tomografie und Magnet-Resonanz-Tomografie entwickeln. Sie wollen zudem überprüfen, wie die Mikrogliazellen bei Patienten mit leichten kognitiven Einschränkungen auf eine Immuntherapie reagieren. "Unser Ziel ist es, die Manifestation einer klinischen Alzheimer-Erkrankung zu verzögern oder gar zu verhindern", erklärt Andreas Jacobs.
Das INMiND-Projekt, so der Neurologe, verbinde in idealer Weise Grundlagenforschung mit klinischer Anwendung – "durch die Technologien der molekularen Bildgebung, die traditionell in Münster durch den Sonderforschungsbereich 656 Molekulare kardiovaskuläre Bildgebung gut verankert sind." Sprecher des SFB 656 ist Prof. Dr. Dr. Otmar Schober. Direktoren des EIMI sind Professor Jacobs und Prof. Dr. Michael Schäfers.
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