Zeitungen: Ermittlungen gegen Bayer-Konzern wegen Lipobay in Italien

29.07.2002

Rom (dpa) - Nach dem Skandal mit dem Cholesterin-Senker Lipobay haben italienische Behörden Ermittlungen gegen ranghohe Vertreter des Bayer-Konzerns aufgenommen. Der Turiner Staatsanwalt Raffaele Guariniello habe gegen fünf namentlich nicht genannte Spitzen-Manager des Leverkusener Pharmakonzerns ein formelles Verfahren wegen des Verdachts der Fahrlässigkeit eröffnet, berichteten italienische Zeitungen am Sonntag. Guariniello wirft Bayer vor, die schweren Nebenwirkungen des Medikaments verschwiegen zu haben.

Lipobay wird weltweit mit mehr als 50 Todesfällen in Zusammenhang gebracht. In Italien sind mehr als 200 Fälle mit schweren Nebenwirkungen registriert worden. Der Bayer-Konzern hatte das Mittel im Herbst 2001 vom Markt genommen. Laut Guariniello wusste Bayer bereits 1999 von den Problemen mit Lipobay. Eine Durchsuchung der italienischen Bayer-Zentrale in Mailand habe entsprechende Anhaltspunkte geliefert, berichteten die Zeitungen. Sollte es zu einer Anklage kommen, drohen im Falle eines Schuldspruches bis zu zwölf Jahre Haft, hieß es weiter.

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