Brüssel - Die EU kämpft gegen die Abwanderung von
Wissenschaftlern aus dem europäischen Raum in andere Teile der Welt, vor
allem in die Vereinigten Staaten. Um dem Verlust an Humanressourcen
entgegenzuwirken, sollen im 6. Forschungsrahmenprogramm 1,58 Mrd. Euro
aufgewendet werden. Dies bedeutet einen 50-prozentigen Anstieg zum
vorherigen Forschungsprogramm von 1,1 Mrd. Euro. "Diese Investition soll
unter anderem in Form von Finanzhilfen für die verstärkte Rückkehr und
Wiedereingliederung von Forschern erfolgen", erklärte der
EU-Forschungskommissar, Philippe Busquin.
Bereits im Juni 2001 hat die EU-Kommission http://europa.eu.int eine
Reihe praktischer Initiativen zu den dringlichsten Problemen im
europäischen Forschungsraum eingeleitet. An vorderster Front stehen
diesbezüglich Informationslücken über Mobilitätsmöglichkeiten und die
praktische Unterstützung von Forschern zur Beseitigung rechtlicher und
administrativer Hindernisse. Die Kommission plant daher noch in diesem
Jahr ein Internetportal über Mobilitätsmöglichkeiten und freie Stellen.
Es soll auch ein Netz an Mobilitätszentren eingerichtet werden, die den
Forschern und ihren Familien individuelle und praktische Informationen
zur Verfügung stellen.
Die Abwanderung von Wissenschaftlern aus Europa lässt sich schwer
beziffern. Wesentliche Gründe für die Abwanderung sind zumeist höhere
Einkommen und bessere Forschungsmöglichkeiten außerhalb der EU. Häufig
verlängern Forscher ihren Auslandsaufenthalt über eine normale
Ausbildungsperiode hinaus und führen dadurch den gewinnbringendsten Teil
ihrer Arbeit in anderen Teilen der Welt durch. Die EU setzt im Zuge der
Herausforderung eines Trendumkehrs auf ein starkes Engagement aller
Akteure in diesem Bereich. Dazu zählen neben der Europäischen Union die
einzelnen Mitgliedstaaten, Hochschulen, Unternehmen und die Forscher
selbst.