Otto-Bayer-Preis für Pflanzen-Forscher Prof. Dr. Detlef Weigel

Anerkennung für Arbeiten auf dem Gebiet der Pflanzengenetik

16.02.2010 - Deutschland

Prof. Dr. Detlef Weigel vom Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen ist mit dem Otto-Bayer-Preis 2010 ausgezeichnet worden. Der 48-jährige Forscher erhielt die Wissenschafts-Auszeichnung von der „Bayer Science and Education Foundation“ für seine herausragenden Leistungen zum Verständnis der molekularbiologischen Grundlagen der Variabilität von Pflanzen. Seine Forschungsergebnisse haben ein praktisches Ziel: voraussagen zu können, wie Wild- und Ackerpflanzen auf die sich zurzeit schnell verändernde Umwelt reagieren werden. Werner Wenning, Vorsitzender des Vorstands der Bayer AG, und Dr. Wolfgang Plischke, im Bayer-Vorstand verantwortlich für Innovation, Technologie und Umwelt, überreichten den mit 75.000 Euro dotierten Preis im Rahmen einer Festveranstaltung am 11. Februar 2010 in Berlin.

Wenning betonte, die Arbeiten von Prof. Weigel seien ein eindrucksvoller Beleg für den hohen Stand der naturwissenschaftlichen Forschung in Deutschland. Seine Ergebnisse seien vor allem für die Grundlagenforschung in dem wichtigen Bereich der Biotechnologie von großer Bedeutung: „Es gilt, das gesamte Spektrum der Möglichkeiten zu nutzen, um Ernten vor Krankheiten, Schädlingen, Unkraut und Umwelteinflüssen zu schützen, die Erträge zu erhöhen und die Eigenschaften der Pflanzen zu verbessern“, so der Vorstandsvorsitzende. In diesem Zusammenhang mahnte der Bayer-Chef eine Nutzung der Potenziale der grünen Gentechnik auch in Europa an: „Pflanzen stellen die Grundlage für die Ernährung der Menschen dar. Experten prognostizieren, dass bis 2050 mehr als neun Milliarden Menschen diesen Planeten bevölkern. Das bedeutet ein Wachstum von durchschnittlich 80 Millionen Menschen pro Jahr.“ Wenning forderte die Politik und die Gesellschaft auf, die benötigten technologischen Fortschritte, die die Folgen von Bevölkerungswachstum und Klimawandel mindern können, nicht abzulehnen.

Der Vorstandsvorsitzende kündigte zudem an, dass Bayer die Forschungs- und Entwicklungsausgaben auf Rekordniveau halten will: „Forschung ist bei Bayer seit jeher eine ganz wesentliche Triebkraft im Unternehmen“. Für das Jahr 2010 soll sich das Forschungs- und Entwicklungsbudget auf rund 2,9 Milliarden Euro belaufen. „Dieser stolze Betrag steht für das größte Forschungs- und Entwicklungsbudget unserer Branche in Deutschland und für die dritthöchste Forschungsquote aller deutschen Unternehmen“, sagte Wenning.

Bayer-Forschungsvorstand Plischke erläuterte bei der Preisvergabe die Entscheidung des Kuratoriums: „Professor Weigel ist ein exzellenter Entwicklungsbiologe, der sich immer wieder in die Tiefe neuer Arbeitsgebiete begibt und dabei im Neuland wissenschaftliche Maßstäbe setzt.“

Prof. Dr. Ernst-Ludwig Winnacker, Generalsekretär der Human Frontier Science Program Organization und Vorsitzender des Stiftungskuratoriums, hob ebenfalls die Bedeutung des Forschungsgebietes des Preisträgers hervor: „Wie es die genetische Vielfalt allen Lebensformen erlaubt, sich an unterschiedlichste Umweltbedingungen anzupassen, ist eine zentrale Frage moderner Biologie. Die Antworten dazu werden viele Bereiche - von der Pflanzenzüchtung bis zur Humanmedizin - entscheidend voranbringen. Als Pionier auf diesem Gebiet nutzt Weigel in vorbildhafter Weise die beeindruckenden Fortschritte in der Genomforschung aus, um nützliche sowie auch scheinbar nachteilige Genvarianten aufzuspüren. Er erklärt uns, warum sich ein augenscheinlicher Nachteil unter geeigneten Umwelteinflüssen in einen großen Vorteil wandeln kann."

Der Otto-Bayer-Preisträger Prof. Dr. Detlef Weigel studierte Biologie und Chemie in Bielefeld und erhielt sein Diplom in Biologie an der Universität zu Köln. Auf die Promotion an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen im Jahr 1988 folgte ein Aufenthalt als Post-Doc am California Institute of Technology in Pasadena, wo er sich der Pflanzenbiologie zuwandte. Als Assistant und später Associate Professor leitete er von 1993 bis 2002 eine Arbeitsgruppe am Salk Institute for Biological Studies in La Jolla (Kalifornien). Im Jahr 2002 nahm er den Ruf zum Direktor der neu gegründeten Abteilung für Molekularbiologie am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen an.

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