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Thiamazol



Steckbrief
Name (INN) Thiamazol
Weitere Namen

Methimazol

Wirkungsgruppe

Thyreostatikum

Handelsnamen

Favistan®, Methizol®, Thyrozol®; Felimazole®

Klassifikation
ATC-Code H03BB02
CAS-Nummer 60-56-0
Verschreibungspflichtig: ja

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Fachinformation (Thiamazol)
Chemische Eigenschaften

IUPAC-Name: 1,3-Dihydro-methyl-2H-imidazol-2-thion
Summenformel C4H6N2S
Molare Masse 114,17 g/mol

Thiamazol (Syn. Methimazol) ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Thyreostatika (Hemmstoffe der Schilddrüsenfunktion). Es wird bei Überfunktion der Schilddrüse sowohl in der Humanmedizin (Hyperthyreose) als auch Veterinärmedizin (Feline Hyperthyreose) eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Wirkungsprinzip

Thiamazol hemmt die Bindung von Iod an das Enzym Thyroidperoxidase und unterbindet so die Bildung der aktiven Schilddrüsenhormone Thyroxin und Triiodthyronin.

Kontraindikationen

Beim Menschen ist das Mittel bei Leberschäden und vorausgegangenen Überempfindlichkeitsreaktionen (v. a. bei manifester Thrombozytopenie) kontraindiziert. Bei Katzen sollte das Mittel auch nicht bei Diabetes mellitus, Trächtigkeit oder Laktation angewendet werden.

Bei bestimmten Blutbildveränderungen (Neutropenie, Lymphopenie), bei Schwangerschaft und Stillzeit ist das Mittel nur unter besonderer Vorsicht anzuwenden.

Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen sind dosisabhängig und treten deshalb vor allem bei Behandlungsbeginn auf, da hier mit höheren Dosen gearbeitet wird. Die Nebenwirkungen sind reversibel, verschwinden also mit Absetzen des Präparats wieder.

Beim Menschen können Juckreiz, Überempfindlichkeitsreaktionen (Hautausschlag, Vaskulitis, Lupus erythematodes, Lymphknotenschwellungen), Agranulozytose und Struma-Vergrößerung auftreten. Seltene Nebenwirkungen sind Haarausfall, Gelenkentzündungen, zentralnervöse Störungen (Schwindel, Polyneuritis), Geruchsstörungen, Übelkeit, Erbrechen, Leberschäden und Ödeme.

Bei Katzen werden bei etwa 20 % der Patienten Nebenwirkungen beobachtet. Dabei können Erbrechen, Anorexie, Lethargie, schwerer Juckreiz und Hautläsionen an Kopf und Nacken auftreten. Eine erhöhte Blutungsneigung und Gelbsucht sowie Blutbildveränderungen können auftreten, weshalb das Blutbild regelmäßig kontrolliert werden muss.

Chemische Eigenschaften

Thiamazol ist ein Imidazol-derivat. Es ist ein weisses bis mattbraunes kristallines Pulver mit charakteristischem Geruch. Die molare Masse liegt bei 114.16 g/mol. Der Schmelzpunkt liegt bei ~145°C, der Siedepunkt bei 280°C. Es ist löslich in Wasser, Alkohol und Chloroform, jedoch kaum löslich in Ether. Die CAS-Nummer lautet 60-56-0. Als Gefahrensymbol trägt es Xn mit den R-Sätzen 43,62,63 und den S-Sätzen 36,37.

Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Thiamazol aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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