co.don ® AG beginnt klinische Studie für weltweit einzigartigen biologischen Bandscheibenersatz

18.03.2002

Teltow, 14. März 2002. Die co.don ® AG beginnt mit der Durchführung einer kontrollierten multizentrischen klinischen Studie für co.don chondrotransplant ® DISC, dem weltweit ersten, aus körpereigenen Zellen hergestellten Arzneimittel zur Behandlung von akuten Bandscheibenvorfällen. Grünes Licht für die Studie bekam das biopharmazeutische Unternehmen aus Brandenburg mit dem positiven Ethik-Votum der Bayerischen Landesärztekammer zu Beginn diesen Jahres. Die Studie mit dem Namen EURODISC-STUDY soll bei einer Nachbeobachtungszeit von insgesamt 5 Jahren die Wirksamkeit und Sicherheit für den biologischen Bandscheibenersatz an rund 100 Patienten belegen. Beteiligt sind mehrere Kliniken in Deutschland und Frankreich.

Die co.don ® AG erwartet, dass ihr Produkt die erste Therapie für akute Bandscheibenvorfälle ermöglichen wird, bei der nicht nur die fortschreitende Degeneration der Bandscheibe aufgehalten sondern auch das Bandscheibengewebe regeneriert wird. Erste Erfolge bei Patienten, die im Rahmen eines Heilversuches von PD Dr. Hans Jörg Meisel, Direktor der Neurochirurgie der BG Kliniken Bergmannstrost in Halle, behandelt wurden sowie hervorragende Ergebnisse der präklinischen Studie haben die Ethik-Kommission und Studienteilnehmer überzeugt. „In der präklinischen Studie zeigt der Vergleich von operierten Bandscheiben, denen Bandscheibenknorpelzellen transplantiert worden sind, gegenüber unbehandelten Bandscheiben schon nach drei Monaten die Regeneration von neuem Knorpelgewebe,“ dokumentiert Dr. Meisel die aus den Röntgenaufnahmen ersichtlichen Ergebnisse. Durch diese Regeneration blieben die Höhe der Bandscheiben sowie die Mobiltät und Stabilität der Wirbelsäule erhalten.

Die Behandlungsmethode wird als Bandscheibenknorpelzelltransplantation, in Fachkreisen „Autologous Disc Chondrocyte Transplantation“ (ADCT), bezeichnet. Wo herkömmliche Bandscheibenoperationen enden, fängt die ADCT an: Aus dem Bandscheibenmaterial, das während eines mikrochirurgischen Eingriffs unter endoskopischer Kontrolle entfernt wird, werden die Bandscheibenknorpelzellen isoliert und in der Reinraum-Industrieanlage der co.don ® AG AG in Teltow gezüchtet. Die Zellen werden nach einigen Wochen in die operierte Stelle transplantiert, bauen dort neues Knorpelgewebe auf und gleichen so den Substanzverlust an Bandscheibengewebe aus. Da nur körpereigene Zellen der Patienten verwendet und keine fremden oder künstlichen Materialien in den Körper eingebracht werden, ist eine Immunreaktion (Abwehrreaktion) des Körpers sehr unwahrscheinlich und bisher auch nicht aufgetreten. Angaben des Statistischen Bundesamtes zufolge stehen Schädigungen der Bandscheibe mit über 27 Prozent an zweiter Stelle der Berufserkrankungen, rund 60.000 Deutsche erleiden jährlich einen Bandscheibenvorfall.

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