Die VFA-Prognose 2009: Die Pharmaindustrie ist krisenfest und ein sicherer Arbeitgeber

05.01.2009 - Deutschland

Die forschenden Pharmaunternehmen sind krisenfest, ein sicherer und verlässlicher Arbeitgeber und investieren stärker in Forschung und Entwicklung. Sie brauchen aber stabile Rahmenbedingungen für Investitionen und fordern deshalb: Deregulierung statt Subvention. Das sind die Ergebnisse einer Befragung des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) unter seinen Mitgliedsunternehmen zur wirtschaftlichen Entwicklung 2009.

Die meisten Unternehmen (71,9 Prozent) rechnen mit einem Anstieg der Umsätze, der in der Regel aber moderat ausfallen wird. Auch die Beschäftigungsplanung ist robust. Mehr als 40 Prozent (41,2 Prozent) der befragten Unternehmen wollen ihr Personal halten. Mehr als ein Viertel (26,5 Prozent) wollen ihr Personal aufstocken, knapp ein Drittel (32,4 Prozent) reduzieren. 2007 beschäftigten die forschenden Arzneimittelhersteller in Deutschland 91.000 Arbeitskräfte; es kann davon ausgegangen werden, dass dieser Wert auch 2009 annähernd erreicht wird.

Die Einstellung der Unternehmen zu Deutschland als Standort für Forschung und Entwicklung ist positiv: Die Mehrzahl der Befragten plant eine Erhöhung der F&E-Aufwendungen (43,8 Prozent). An eine Reduktion denkt nur ein Viertel (25,0 Prozent). Ähnlich ist es bei Forschung und Entwicklung im Sonderbereich Bio- bzw. Gentechnologie: 48,1 Prozent planen eine Erhöhung, nur 14,8 Prozent eine Reduktion.

Dazu erklärt Dr. Wolfgang Plischke, der Vorsitzende des VFA: "Wenn wir auch als Versorgerbranche etwas gelassener auf den Konjunkturabschwung blicken können als andere, so leben auch wir nicht auf einer Insel der Seligen. Wir beobachten die Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf einen besonders wichtigen Teil unserer Branche sehr genau: Die biopharmazeutischen start-ups. Sollte sich die Finanzmarktkrise zu einer "Kreditklemme" in Deutschland auswachsen, wären diese Firmen, die besonders auf die Versorgung mit Risikokapital angewiesen sind, besonders getroffen. Wir bleiben aber auch hier bei unserer Grundaussage: Wir sind eine Branche, die - im Kern - ohne Subventionen auskommt und dabei soll es bleiben! Bürgschaften oder ein branchenspezifischer "Rettungsschirm" der Bundesregierung werden vom VFA nicht gefordert! Wir brauchen etwas anderes als Geld: Wir sind auf Planungssicherheit angewiesen, die uns Investitionen in Innovationen ermöglicht. Hier könnten Anreize geschaffen werden, indem Rahmenregelungen - insbesondere im Gesundheitsbereich - einfacher und widerspruchsfreier würden."

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