Menschenzellen wachsen in Schweinen heran
Tierreaktor für Blut?
(dpa) Schweine könnten bald Blutzellen für kranke Menschen produzieren. US-Forscher haben menschliche Blut-Stammzellen in Schweineföten gesetzt und heranwachsen lassen. Sie hatten die blutbildenden Zellen aus der Nabelschnur und dem Knochenmark von Menschen entnommen, wie das britische Magazin «New Scientist» (Nr. 2678, S. 10) berichtet.
Da die Schweineföten noch kein fertig ausgebildetes Immunsystem hatten, riefen die menschlichen Stammzellen keine Abwehrreaktion hervor. Nach der Geburt der Ferkel entnahm ihnen effrey Platt von der Universität Michigan in Ann Arbor Blut. Ergebnis: Die menschlichen Blut-Stammzellen hatten sich vermehrt, und es waren sogar ausdifferenzierte Abwehrzellen (T-Zellen) entstanden.
Das Team um Platt isolierte die menschlichen Abwehrzellen aus dem Ferkelblut und mixte sie mit normalen Zellen desjenigen Menschen, der die Stammzellen für die Föten gespendet hatte. Die Abwehrzellen zeigten keine Immunreaktion, so dass es nach Ansicht Platts möglich sein sollte, sie wieder in den Menschen zurück zu setzen.
Es gebe allerdings Bedenken, dass mit dieser Technik Schweineviren auf den Menschen übertragen werden könnten, schreibt das Magazin. Zudem könne die menschliche Zelle möglicherweise Proteine aus dem Schwein aufnehmen und dann vom menschlichen Immunsystem angegriffen werden, warnt Charles Nicolette von dem Biotech-Unternehmen Argos Therapeutics in Durham (US-Staat North Carolina).
Originalveröffentlichung: Tissue Engineering A 2008.
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