Ein Bündnis für die Antikörper-Produktion

Roche und GBF wollen gemeinsam Herstellungsverfahren optimieren

13.06.2006

Neue, verbesserte Produktionsverfahren für Antikörper zu entwickeln: Das ist das Ziel einer Kooperation, die die Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF) mit Roche vereinbart hat. Im Auftrag und in Zusammenarbeit mit Roche werden die GBF-Wissenschaftler die tierischen Produktionszellen untersuchen, die man für die Herstellung von Antikörpern einsetzt. Eine Vielzahl von Testläufen soll ermitteln, in welchen Kulturmedien und unter welchen Bedingungen diese Zellen am besten und ertragreichsten wachsen. Dabei sollen Wirtschaftlichkeit und Ausbeute der Produktion verbessert werden. "Die Zusammenarbeit gilt zunächst für drei Jahre, ist aber weit langfristiger angelegt", erklärt Dr. Holger Ziehr, Leiter des Forschungsbereichs Bioverfahrenstechnik der GBF.

Der medizinische Einsatz von Antikörpern, davon ist Ziehr überzeugt, hat eine große Zukunft: "In den vergangenen sechs Jahren ist ihr Einsatz im Schnitt jährlich um 50 Prozent gestiegen. Antikörper stellen die am stärksten wachsende Produktklasse in der pharmazeutischen Industrie dar." Fachleute sagen für das Jahr 2010 einen weltweiten Umsatz in Höhe von bis zu 20 Milliarden US-Dollar voraus. Weil man jedoch von Antikörpern größere Mengen benötigt als bei vielen anderen auf Proteinen basierenden Wirkstoffen, bestehen auch andere Anforderungen an den Herstellungsprozess: "Die therapeutischen Dosen erstrecken sich teilweise in den Gramm-Bereich", erklärt Ziehr. "In Zeiten begrenzter Gesundheitsbudgets ist es da dringend nötig, neue Herstellungsverfahren zu entwickeln, wenn man wirtschaftlich arbeiten will."

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Antikörper sind spezialisierte Moleküle unseres Immunsystems, die gezielt Krankheitserreger oder körperfremde Substanzen erkennen und neutralisieren können. Die Antikörperforschung in Biotech und Pharma hat dieses natürliche Abwehrpotenzial erkannt und arbeitet intensiv daran, es therapeutisch nutzbar zu machen. Von monoklonalen Antikörpern, die gegen Krebs oder Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden, bis hin zu Antikörper-Drug-Konjugaten, die Medikamente gezielt zu Krankheitszellen transportieren – die Möglichkeiten sind enorm.

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