Britische Forscher gegen umfassendes Klonverbot

31.08.2004

London (dpa) - Die führende britische Wissenschaftsakademie hat sich gegen ein Verbot des Klonens zu medizinischen Zwecken ausgesprochen, wie es von den USA angestrebt wird. Nach einem BBC- Bericht vom Montag hat die Royal Society an die Vereinten Nationen appelliert, bei der bevorstehenden UN-Vollversammlung kein totales Klonverbot zu erlassen. Die britische Wissenschaftler-Vereinigung sei damit eine von 68 internationalen Organisationen, die sich mit der Bitte an die UN gewandt hätten, das so genannte therapeutische Klonen nicht zu verbieten.

Laut BBC befürchten die britischen Wissenschaftler, dass die UN dem «Druck» der Vereinigten Staaten nach einem totalen Verbot des menschlichen Klonens nachgeben könnten. Ein solcher Vertrag könne die Stammzellenforschung behindern, befürchten die Wissenschaftler. UN- Mitgliedstaaten sind dem Bericht zufolge allerdings nicht gezwungen, dem UN-Vertrag beizutreten.

Nach Angaben von Professor Richard Gardner, dem führenden Experten für die Stammzellenforschung bei der Royal Society, würde Großbritannien einen solchen Vertrag nicht unterzeichnen. Es sei klar, dass Länder wie Großbritannien, in denen gegenwärtig das Klonen zu medizinischen Zwecken unter strikten Auflagen erlaubt sei, ihre Unterschrift nicht unter ein solches Dokument setzen würden.

Weitgehend einig sind sich die Länder dagegen, das Schaffen von Klonbabys zu verbieten. Um jedoch «Klon-Cowboys», die sich bei ihrer Arbeit auf die weltweit lückenhafte und höchst unterschiedliche Gesetzgebung zum Klonen beriefen, das Handwerk zu legen, müsse von den UN eine Konvention vorgelegt werden, der alle Länder zustimmen könnten, sagte Gardner der BBC.

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