Wenn Pharma- und Biotechunternehmen heute ihre Wirkstoffforschung an Fremdfirmen vergeben, geschieht das nicht mehr - wie lange Zeit
üblich - primär aus Sparzwecken. Im Vordergrund steht inzwischen die strategische Komponente. Durch das Outsourcing dürfte sich die
Forschungsproduktivität um einiges erhöhen, und die Wirkstoffforscher vom Management des Forschungsprozesses und der entsprechenden
Technologien enorm profitieren. Zu diesen Ergebnissen kommt die Unternehmensberatung
Frost & Sullivan (http://biotech.frost.com) in
einer neuen Analyse des Weltmarkts für Wirkstoffforschungsverträge mit Unternehmensprofilen der 50 größten Outsourcing-Unternehmen
der Pharma- und Biotechindustrie.
^ÄDer Wert des strategischen Schwerpunkts zeigt sich allein schon im Bestreben vieler Unternehmen, durch ihre Kooperation mit
Wirkstoffforschungseinrichtungen ihre Forschungskapazitäten zu erweitern," erläutert Deepa Aithal, Research Analyst bei Frost &
Sullivan. ^ÄSolche Partnerschaften gewinnen zunehmend an Bedeutung, seit Biotechunternehmen an Technologien arbeiten, die die
Pharmaforschung ergänzen sollen. Nun werden weltweit operierende Outsourcing-Unternehmen jedoch häufig durch makroökonomische
Faktoren daran gehindert, mit ihren Wirkstoffforschungspartnern auf internationaler Ebene zusammenzuarbeiten."
Hohe
Investitionen sichern Großaufträge
Wer den Bedürfnissen internationaler Pharma- und Biotechkonzerne entgegenkommen und eine entsprechende Infrastruktur sowie die
erforderlichen Technologien entwickeln will, muss gegebenenfalls immense Summen investieren. Sollte es einem
Wirkstoffforschungsunternehmen jedoch gelingen, diese Voraussetzungen zu erfüllen, könnte sich sein Engagement in Form von
Outsourcing-Verträgen über das komplette Spektrum an Forschungsaufträgen auszahlen.
Glaubwürdigkeit der Unternehmen hängt von bisherigen Referenzen ab
Sucht ein Auftraggeber nach einem geeigneten Kooperationspartner für die Wirkstoffforschung, zählen vor allem Kriterien wie
Qualifikation der Mitarbeiter, frühere Allianzen und spezielles Know-how. Wie glaubwürdig ein Unternehmen ist, hängt davon ab, wer
seine bisherigen Auftraggeber waren, welche Projekte durchgeführt wurden und welche Technologie dabei zum Einsatz kam. ^ÄBedenkt
man, welch extreme Anforderungen der Wirkstoffforschungsprozess an Expertenwissen und Arbeitsqualität stellt, dürfte klar sein, dass
sich internationale Sponsoren für ihre Verträge nur die Allerbesten im Bereich Wirkstoffforschung aussuchen," kommentiert Aithal.
Der Ruf der Mitarbeiter zählt
Neue Wirkstoffforschungseinrichtungen müssen daher vor allem mit den technischen Fertigkeiten ihrer Angestellten und dem guten Ruf
ihrer Wissenschaftler werben. Außerdem erhalten kleine Vertragsnehmer von hohem Ansehen oft umfangreichere Vorauszahlungen und haben
mehr Kontrolle über das Projekt, so die Beobachtungen von Frost & Sullivan.
Was kleinere Biotech- und Pharmafirmen angeht, werden diese sich mit dem Eintritt in die Wertschöpfungskette der Outsourcingprozesse
innerhalb der Wirkstoffforschung leichter tun, wenn sie am Chemie- und Screening-Ende ansetzen, weil hier weniger in Infrastruktur
und Technologie investiert werden muss. ^ÄWer sich in der Kette weiter nach oben bewegen will, muss nicht nur mehr investieren,
sondern auch Spezialwissen in der
Grundlagenforschung aufbauen und ein höheres Risiko einkalkulieren," so Aithal. Auf der anderen
Seite gehen Wirkstoffforschungsorganisationen jedoch vorzugsweise Verträge mit international operierenden Outsourcing-Unternehmen
ein, die ihnen die Erforschung einer geschützten Technologie ermöglichen. Die weniger lukrative Chemie-basierte Vertragsforschung
ist gleichfalls weniger beliebt, schließt Aithal.
Die Studie ist zu beziehen bei Frost & Sullivan, Frankfurt.