Spezielle Vereinbarung zwischen Roche und Aspreva zur Entwicklung von CellCept bei Autoimmunkrankheiten

23.10.2003

Roche und Aspreva Pharmaceuticals Corporation haben heute eine Kooperation zur Entwicklung von CellCept (Mycophenolat-Mofetil, MMF) bei verschiedenen Autoimmunkrankheiten bekannt gegeben.

CellCept ist das führende Immunsuppressivum zur Behandlung von Transplantationspatienten. Es steht seit über zehn Jahren im klinischen Einsatz und hat dabei seine hoch wirksame Immunsuppression bewiesen. CellCept vermeidet Abstossungsreaktionen nach einer Organtransplantation, ohne die Langzeit-Nebenwirkungen, mit welchen andere Medikamente behaftet sind.

Bei der Organabstossung handelt es sich um eine Immunreaktion, die viele Parallelen zu den Autoimmunkrankheiten aufweist. Der besondere Wirkmechanismus von CellCept sowie die gute Wirksamkeit und Verträglichkeit bei Transplantationspatienten lassen es als ein potenzielles Medikament zur Behandlung von Patienten mit Autoimmunkrankheiten erscheinen.

Schon seit mehreren Jahren bekunden Ärzte ein zunehmendes Interesse daran, die Verwendung von CellCept bei verschiedenen Autoimmunkrankheiten zu prüfen. Einige der vielversprechendsten Resultate sind bisher bei der Behandlung von Lupus (eine Erkrankung, die zu chronischen Hautauschlägen führt und auch andere Organsysteme befällt), Myasthenia gravis (eine durch Muskelschwäche - insbesondere der Mund- und Rachenmuskulatur - und Müdigkeit charakterisierten Krankheit), Pemphigus vulgaris (eine Hautkrankheit, die durch schlecht heilende Blasen charakterisiert ist) sowie der Autoimmunhepatitis erzielt worden.

Im Rahmen der neuen Kooperation wird sich Aspreva auf diese Erfahrungsbasis abstützen und ein weltweites klinisches Programm durchführen. Dieses soll die Grundlage für die formellen Zulassungsgesuche für CellCept bei Autoimmunkrankheiten bilden. Dies erlaubt es Roche, sich einerseits auf den Kernmarkt von CellCept - Transplantation - zu konzentrieren und anderseits den zusätzlichen potenziellen Nutzen von CellCept einem breiteren Kreis von Patienten zugänglich zu machen.

Der Kooperationsvertrag gewährt Aspreva Pharmaceuticals weltweite Exklusivrechte (mit Ausnahme von Japan) zur Entwicklung und Vermarktung von CellCept für Anwendungen bei Autoimmunkrankheiten. Roche registriert und fakturiert jene Verkäufe und beteiligt Aspreva am entsprechenden Erlös.

William M. Burns, Leiter der Division Pharma von Roche, erklärt: "Indem wir das sich gegenseitig ergänzende Fachwissen unserer beiden Firmen zusammenbringen, können wir den Wert dieses Schlüsselpräparats von Roche zusätzlich erhöhen. Roche bleibt weiterhin den Bedürfnissen von Transplantationspatienten verpflichtet, während Aspreva die spezialisierte Entwicklung übernimmt, die für den Vorstoss von CellCept in den therapeutischen Bereich der Autoimmunkrankheiten erforderlich ist."

Richard Glickman, Präsident und CEO von Aspreva Pharmaceuticals, ergänzt: "Roche ist ein idealer Partner für Aspreva. Unsere Firmenphilosophien sind beide auf das Ziel ausgerichtet, einen qualitativ hoch stehenden Beitrag zur evidenzbasierten Medizin zu leisten, die der Befriedigung von Bedürfnissen unterversorgter Patientengruppen dient."

Es gibt mehr als 80 klinisch verschiedene Autoimmunkrankheiten, an denen insgesamt schätzungsweise 5-8% der Bevölkerung leiden. Allein in den USA sind 22 Millionen Personen davon betroffen. Die meisten dieser Erkrankungen sind in hohem Masse schwächend und werden nicht ausreichend behandelt. Dadurch werden sie zu einer bedeutenden gesellschaftlichen und finanziellen Belastung.

Neue Resultate über CellCept bei Autoimmunkrankheiten werden am Kongress des American College of Rheumatology in Orlando, USA, vorgestellt, der vom 25. - 28. Oktober 2003 stattfindet. An einer Plenarsitzung wird der potenzielle Nutzen von CellCept bei Lupusnephritis zur Sprache kommen. Lupusnephritis ist die schwerste Komplikation des Lupus erythematodes visceralis.

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