Teva Pharmaceutical kommt mit Multiple-Sklerose-Tablette Laquinimod voran

13.12.2010 - Israel

(dpa-AFX) Der israelische Pharmakonzern Teva Pharmaceutical kommt bei der Entwicklung einer Tablette zur Behandlung der bisher unheilbaren Autoimmunerkrankung Multiple Sklerose (MS) voran. Laquinimod habe in einer zweijährigen Phase-III-Studie bei Patienten die Zahl der jährlichen Krankheitsschübe signifikant verringert, teilte der Hersteller von Nachahmermedikamenten (Generika) am Donnerstag in Jerusalem mit.

Der Markt für Multiple-Sklerose-Mittel ist hart umkämpft. Neue Medikamente zur Behandlung der Erkrankung müssen nicht mehr gespritzt, sondern können als Tablette verabreicht werden. Im September hatte erst der Schweizer Pharmakonzern Novartis für seine MS-Tablette Gilenya in den USA die Marktzulassung erhalten. Analysten trauen dem Mittel einen jährlichen Spitzenumsatz von zwei Milliarden Dollar und mehr zu.

Teva hofft, in den USA Ende 2012 grünes Licht von der zuständigen Arzneimittelbehörde Food and Drug Administration (FDA) zu erhalten. Teva ist mit Copaxone bereits auf dem Multiple Sklerose-Markt aktiv. Das Mittel ist ein Konkurrenzprodukt zu Betaferon des Leverkusener Bayer-Konzerns und muss wie dieses auch gespritzt werden. Auch der hessische Pharma- und Chemiekonzern Merck hat mit Cladribin eine Tablette gegen die Erkrankung entwickelt. Der Dax-Konzern muss allerdings in Europa und den USA weiter auf die Zulassung für Cladribin warten.

Multiple Sklerose ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Schätzungen zufolge sind weltweit rund zwei Millionen Menschen an MS erkrankt. Der Markt für MS-Medikamente könnte nach Schätzungen der WestLB von derzeit 10 Milliarden auf 14 Milliarden Dollar im Jahr 2014 steigen.

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