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Sprunggelenk



  Das Sprunggelenk ist das Verbindungsgelenk zwischen dem Unterschenkel und dem Fuß. Man unterscheidet das obere Sprunggelenk (OSG) und das untere Sprunggelenk (USG).

Oberes Sprunggelenk (OSG)

Im oberen Sprunggelenk (lat. Articulatio talocruralis; auch Knöchelgelenk) artikulieren die distalen (unteren) Enden des Schienbeins (Tibia) und des Wadenbeins (Fibula) mit dem Sprungbein (Talus). Im Detail handelt es sich dabei um die durch den Malleolus medialis (Innenknöchel) der Tibia und den Malleolus lateralis (Außenknöchel) der Fibula gebildete Malleolengabel (auch Sprunggelenksgabel) und die Sprungbeinrolle (Trochlea tali).

Die Malleolengabel wird ventral durch das Ligamentum tibiofibulare anterius und dorsal durch das Lig. tibiofibulare posterius zusammengehalten.

Das obere Sprunggelenk (Art. talocruralis) ist ein Scharniergelenk, dessen Achse quer durch die Sprungbeinrolle und die Knöchel verläuft. Dies ermöglicht die Plantarflexion (Senkung des Fußes) und die Dorsalextension (Heben des Fußes). Nach der Neutralnullmethode umfasst der Bewegungsumfang damit einen Bereich von 50 °–0 °–30 °. Die Sprungbeinrolle erreicht allerdings nicht vollständig die Form eines Zylinders, da sie im ventralen (vorderen) Bereich breiter ist, als dorsal (hinten). Die geringfügigen Bewegungen zur Seite (Abduktion und Adduktion), welcher bei plantarflexiertem Fuß möglich sind, sind somit bei der Dorsalextension nicht mehr möglich. Und außerdem Das Sprunggelenk ist eines der am stärksten belasteten Gelenke des Körpers, da es bei jedem Schritt die gesamte Körperlast tragen und auf den Boden umsetzen muss.

Durch diese hohe Belastung ergeben sich mannigfaltige Verletzungsmöglichkeiten, die vor allem die Bänder aber auch die Knochen betreffen.Verletzungen des Sprunggelenks sind ausgesprochen häufig. Besonders die Verstauchungen und das Umknicken des Gelenks sind tägliches Brot aller unfallchirurgisch tätigen Ärzte.

Durch die, das ganze Leben andauernde, Belastung entwickeln sich nicht selten Abnutzungserscheinungen. Obwohl an größeren Gelenken (z.B. Knie) schon mannigfaltige Techniken entwickelt wurden, um den Knorpel zu verbessern oder zu ersetzen, gelingt das am Sprunggelenk noch nicht so recht. Die Behandlungsmöglichkeiten sind noch eingeschränkt, vor allem, weil das Gelenk unregelmäßig geformt ist und damit einer arthroskopischen Behandlung nicht gerade einladend gegenübersteht. Grundsätzlich wird man zunächst konservative Therapiemaßnahmen durchführen, die in einigen Fällen zu jahrelanger Linderung der Beschwerden führen. Wenn diese Möglichkeiten erschöpft sind, gibt es zwei operative Therapie-Optionen: Erstens die Versteifung des oberen Sprunggelenkes (Arthrodese des OSG), die zu einer Schmerzfreiheit führt, und zweitens der Einbau eines künstlichen Gelenkes (Sprunggelenks-Endoprothese).

Unteres Sprunggelenk (USG)

Das untere Sprunggelenk ist Teil des Fußes und wird häufig unterteilt in das vordere untere Sprunggelenk (Articulatio talocalcaneonavicularis) und das hintere untere Sprunggelenk (Articulatio subtalaris, Articulatio talocalcanearis). Der hintere Teil des unteren Sprungelenks wird gebildet von Sprungbein (talus) und Fersenbein (calcaneus), es artikulieren die facies articularis talaris posterior (am calcaneus) und die facies articularis calcanea posterior (am talus). Der vordere Teil des unteren Sprunggelenks wird gebildet vom Sprungbein (talus), Fersenbein (calcaneus), und Kahnbein (os naviculare). Fersenbein und Kahnbein bilden gemeinsam eine Mulde, in der das Sprungbein nur eine Bewegungsachse hat.

Im unteren Sprunggelenk findet die Supination (Auswärtskantung) und Pronation (Einwärtskantung) statt. Man spricht von einem Zapfengelenk (articulatio trochoidea).

Beide Sprunggelenke zusammen besitzen die Funktion einer Articulatio cylindrica.

Bänder des Sprunggelenkes

  Das Sprunggelenk wird durch eine Reihe von Bändern zusammengehalten. Das wären im Wesentlichen das Innenband (Ligamentum deltoideum oder lig. collaterale mediale), welches aus einer pars tibionavicularis, einer pars tibiocalcanea und einer pars tibiotalaris anterior und posterior besteht und die Außenbänder (Lig. talofibulare anterius, Lig. talofibulare posterius, Lig. calcaneofibulare), welche zusammen das ligamentum collaterale laterale bilden. Die Sprunggelenksgabel wird durch das vordere und hintere Schienbein-Wadenbein-Band (Lig. tibiofibulare anterius und Lig. tibiofibulare posterius) zusammengehalten. Die Außenbänder sind besonders häufig von Umknickverletzungen betroffen; man spricht in diesem Fall von einer Außenbandruptur. Umknickverletzungen führen oftmals zu Schädigungen des Kapsel-Bandapparates (Bänderzerrung, -dehnung, -zerreißung). Knöcherne Verletzungen treten eher selten auf (Bruch der Außen- und Innenknöchel, Zerreißung des Verbindungsbandes zwischen Schien- und Wadenbein). Sprunggelenke sind mit ca. 20% aller Sportverletzungen am häufigsten betroffen.

Siehe auch: Bänderriss

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Sprunggelenk aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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