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Krampf



Als Krampf, Muskelkrampf oder Spasmus wird eine ungewollte starke Muskelanspannung bezeichnet, die mit sehr großen Schmerzen verbunden sein kann. Eine der häufigsten Ursachen für sporttypische Muskelkrämpfe ist Magnesiummangel.

Eine normale Magnesiumkonzentration begünstigt den Kalium-Rücktransport in die Zelle, was für die Beendigung des Aktionspotentials und die Beendigung des Einstroms von Calcium-Ionen in das Sarkomer wichtig ist (Magnesium ist ein physiologischer Calcium-Kanal-Blocker). Fehlt Magnesium, kann dies demzufolge zu einer andauernden, schmerzhaften Muskelkontraktion führen. Insgesamt hat Magnesium eine dämpfende Wirkung auf das neuromuskuläre System. Es reduziert die elektrische Erregbarkeit des Neurons und verlängert die Nervenleitgeschwindigkeit. Dementsprechend senkt eine niedrige Magnesiumplasmakonzentration die Schwelle der Nervenerregung und erhöht die Nervenleitgeschwindigkeit.

Als meist gutartige und vielen Menschen bekannte Erscheinung können Muskelkrämpfe nach Überanstrengung einzelner Muskelgruppen und bei Elektrolytstörungen auftreten. Häufig sind nächtliche Wadenkrämpfe, früher auch sogenannte Schreibkrämpfe der Handmuskulatur. Sie können oft durch Entspannungsübungen oder Zufuhr von Magnesium gebessert werden. Magnesium in einer Citrat-Verbindung kann vom Körper besser aufgenommen werden. Häufig ist auch ein Mangel von Natriumchlorid (Kochsalz) die Ursache von Krämpfen. Natriumchlorid wird bei sportlicher Aktivität durch den Schweiß vermehrt abgesondert. Ein Ausgleich ist unbedingt notwendig. Ebenso kann auch ein Mangel an Kalium (z. B. durch übermäßiges Ausschwitzen) zum Entstehen von Krämpfen mitbeitragen. Als wichtiges Elektrolyt ist es für die Steuerung der Muskeltätigkeit von Bedeutung (Kaliummangel, siehe Hypokaliämie).

Sowohl die genauen Ursachen des Muskelkrampfes wie auch die der dabei entstehenden Schmerzen sind nicht vollkommen erforscht.

Davon zu unterscheiden sind die so genannten zerebralen Krampfanfälle. Rasch aufeinander folgende Krämpfe wie bei einem Krampfanfall werden auch Konvulsionen oder klonische Krämpfe genannt. Sie sind für die Epilepsie typisch und werden dort beschrieben.

Lang anhaltende Krämpfe, auch tonische Krämpfe genannt, werden beim Wundstarrkrampf, beim tonischen Fazialiskrampf, beim Torticollis und gelegentlich bei der Hysterie beobachtet.

Meist stark schmerzhafte Krämpfe der glatten Muskulatur an Hohlorganen wie beispielsweise der Gallenblase, dem Darm oder der Harnblase werden als Koliken bezeichnet und im entsprechenden Artikel behandelt. Im Zusammenhang mit Blutgefäßen, Bronchien und dem Kehlkopf spricht man auch von Spasmen, etwa dem Vasospasmus, Bronchospasmus oder Laryngospasmus.

Eine weitere Ursache für Muskelkrämpfe kann ein Flüssigkeitsmangel im gesamten Körper darstellen (Dehydratisierung). Oft begründet sich dieser in unzureichender Flüssigkeitszufuhr und kann durch kontrollierte Zunahme einer ausreichenden Menge Flüssigkeit über den Tag hinweg ausgeglichen werden (Trinkmenge über 1 l/d). Insbesondere in den heißen Sommermonaten, in denen es zu vermehrtem Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen kommt, ist auf eine ausreichende Versorgung zu achten.

Es besteht die Vermutung, dass einzelne nächtliche (Waden-)Krämpfe durch erhöhten Alkoholkonsum ausgelöst oder begünstigt werden (was wiederum auf die entwässernde Wirkung von Alkohol zurückgeführt werden könnte).

Aber nicht immer ist Dehydratisierung für die Entstehung von Muskelkrämpfen verantwortlich. Neue Untersuchungen zeigen auf, dass trotz ausreichender Flüssigkeitszufuhr, Muskelgruppen nach Belastung immer wieder zum Krampfen tendieren. Seitdem wird die Hypothese eines neuro-muskulären Ursprungs zur Entstehung von Muskelkrämpfen von zahlreichen Medizinern vertreten. Hierbei spielt der Aspekt der Ermüdung (lokal oder zentral) eine ganz entscheidende Rolle.

Siehe auch

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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Krampf aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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