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Clindamycin



Steckbrief
Name (INN) Clindamycin
Wirkungsgruppe

Antibiotikum

Handelsnamen

Dalacin®, Clinda®, Dentomycin®, Turimycin®, Clin-Sanorania®, Juctaclin®, Sobelin®, Cleorobe®, Zindaclin®

Klassifikation
ATC-Code
CAS-Nummer 18323-44-9
Verschreibungspflichtig: ja

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Fachinformation (Clindamycin)
Chemische Eigenschaften

IUPAC-Name: Methyl-6-amino-7-chlor-6,7,8-trideoxy- N-[(2S,4R)-1-methyl-4-propylprolyl]- 1-thio-β-L-threo-D-galacto-octopyranosid
Summenformel C18H33ClN2O5S
Molare Masse 424,984 g/mol

Clindamycin ist ein Antibiotikum aus der Gruppe der Lincosamide. Es ist ein halbsynthetisches, chloriertes Derivat von Lincomycin.

Inhaltsverzeichnis

Wirkungsmechanismus

Clindamycin führt über eine Bindung an die 50 S Untereinheit der Ribosomen zu einer Hemmung der Proteinsynthese der Bakterien.

Es wirkt gegen Streptokokken, Staphylokokken, Anaerobier und auch gegen Toxoplasmen (vor allem in Kombination mit Pyrimethamin).

Clindamycin wird bei oraler Aufnahme gut resorbiert und erreicht neben den inneren Organen auch Pleuraflüssigkeit, Synovia, Knochenmark, Milch und Haut. Das Antibiotikum durchdringt auch die Plazenta. Es wird in der Leber umgebaut und über den Urin und Kot ausgeschieden.

Anwendung

In der Medizin wird Clindamycin vor allem bei abszedierender Pneumonie, Osteomyelitis des diabetischen Fußes (Mal perforans), chronischer Osteomyelitis mit Staphylococcus aureus, Infektionen der Mundhöhle und Akne eingesetzt. Das Einsatzgebiet dieses Lincosamides ist weitgehend mit dem der verträglicheren Makroliden identisch.

In der Tiermedizin findet es auch bei schweren Hautinfektionen (Pyodermie), Atemwegs- oder Augeninfektionen Einsatz.

Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Clindamycin hat vor allem gastrointestinale Nebenwirkungen wie Erbrechen und Durchfall. Besonders gefährlich ist eine arzneimittelbedingte pseudomembranöse Colitis (Dickdarmentzündung). Diese tritt bei Clindamycin wesentlich häufiger auf als bei anderen Antibiotika[1].Es ist ferner kontraindiziert in der Stillzeit durch den hohen Übertritt in die Muttermilch[2].

Bei Pflanzenfressern wie Pferden, Wiederkäuern, Kaninchen, Hamstern, Meerschweinchen, Chinchillas, Gerbils und Degus kann das Medikament eine tödliche Kolitis durch resistente Clostridien hervorrufen, weshalb der Einsatz bei diesen Tieren kontraindiziert ist.

Quellen

  1. Bogner, Infektionen Pocket, Grünwald 2004
  2. Aktories, Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, Urban & Fischer 2005
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Clindamycin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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