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Katecholamine



Unter der Bezeichnung Katecholamine, auch Catecholamine oder Brenzcatechinamine, wird eine Reihe von körpereigenen und künstlichen Stoffen zusammengefasst, die an den sympathischen Alpha- und Beta-Rezeptoren des Herz-Kreislaufsystems eine anregende Wirkung haben. Somit zählen die Katecholamine zu den Sympathomimetika. Die Katecholamine sind alle chemisch ähnlich aufgebaut (sie alle sind Phenylethylamine mit einer ortho-Diphenolfunktion, Katechol, in 3,4-Position) und sind dem Adrenalin verwandte Stoffe. Der Name leitet sich von den gemeinsamen Strukturelementen ab: einem Brenzcatechin und einer in β-Stellung dazu stehenden Aminogruppe.

Inhaltsverzeichnis

Katecholamine in der Diagnostik

  Die aus der Nebenniere und aus den sympathischen Nerven freigesetzten Katecholamine Noradrenalin und Adrenalin werden zu etwa 1 % im Harn ausgeschieden. 80–85 % der Katecholaminausscheidung erfolgen als Vanillinmandelsäure und ca. 15 % als Metanephrine.

Bei Verdacht auf Phäochromozytom ist die Bestimmung von freiem Noradrenalin und Adrenalin im Harn sinnvoll, da diese Tumore meist große Mengen Noradrenalin produzieren. Die Bestimmung der Katecholamine erfolgt dabei im Urin, der über 24 Stunden gesammelt wurde.

Katecholamine in der Therapie

Katecholamine stehen auch als Medikamente zur Verfügung. Sie werden fast ausschließlich in der Intensivmedizin und bei Reanimation verabreicht. Sie sind stark wirksam und werden meist intravenös gegeben. Eine alternative Verabreichungsform bei der Reanimation stellt die endotracheale Gabe von Adrenalin dar. Dies ist dann sinnvoll, wenn ein Endotrachealtubus, aber kein intravenöser Zugang zur Verfügung steht. Die Resorptionsgeschwindigkeit ist vergleichbar, die Dosis muss jedoch angepasst werden. Neuere Studien haben jedoch gezeigt, dass die endotracheale Applikation der intravenösen deutlich unterlegen ist. So lässt sich die Resorptionsgeschwindigkeit eben nicht zuverlässig bestimmen, es kann zu Depotbildungen kommen, die nach der Wiederkehr einer spontanen Blutzirkulation noch zu Herzrhythmusstörungen führen. In den 2005er Richtlinien des ERC wird daher die endobronchiale Gabe nur noch im Ausnahmefall empfohlen und nicht wie früher als Regelmaßnahme.

Bei der Katecholaminanwendung zur Kreislaufstabilisierung in der Intensivmedizin ist auf eine sehr gleichmäßige Zufuhr in den Körper zu achten, da sonst erhebliche Druck- und Herzfrequenzspitzen, bzw. (bei Unterbrechung der Zufuhr) Blutdruck- und Herzfrequenzabfälle auftreten können. Eine enge Herzkreislaufüberwachung ist unabdingbar, da diese Stoffe in höherer Dosierung ein erhebliches arrhythmogenes Potential haben (d. h. Herzrhythmusstörungen bis hin zum Kammerflimmern auslösen können). Bei der Anwendung kann es zu Herzinfarkten und Hirnblutungen durch zu hohen Blutdruck kommen.

Die Wirksamkeit der Katecholamine beim kardiogenen Schock ist bis jetzt nicht eindeutig belegt. Auch sonst beruht der Einsatz der Katecholamine in der Intensivmedizin meist auf empirischer Erfahrung. Randomisierte Vergleichsstudien sind Mangelware, da die Katecholamine vor der verbreiteten Akzeptanz der Kriterien der „Evidence based medicine“ zur Verfügung standen und ihre Anwendung oft der einzige Weg ist, eine mit dem Überleben vereinbare Kreislaufsituation aufrechtzuerhalten, so dass sich Vergleichsstudien mit Placeboarm aus ethischen Gründen verbieten.

Substanzen

Im Speziellen fasst man unter dem Begriff Katecholamin zusammen:

Wirkungen

  • Grobe Einteilung im niedrigen und mittleren Dosisbereich
    • Adrenalin
    • Noradrenalin
      • Steigert vor allem den Blutdruck, nicht so sehr die Herzfrequenz
    • Isoprenalin
      • Steigert vor allem die Herzfrequenz, nicht so sehr den Blutdruck
    • Dopamin
    • Dobutamin
      • positiv inotrop

Nebenwirkungen

  • alle sind in höherer Dosis arrhythmogen
  • alle sind in hoher Dosis kardiotoxisch
  • in hoher Dosis Kreislaufzentralisation unter Noradrenalin
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Katecholamine aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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