Fortschritt im Kampf gegen Chikungunya

21.11.2014 - Österreich

Ein prophylaktisch wirkender Impfstoffkandidat gegen Chikungunya-Fieber induziert neutralisierende Antikörper, ist sicher und wird gut vertragen – das bestätigen die endgültigen Ergebnisse einer klinischen Studie der Phase 1, die nun auf zwei internationalen Konferenzen präsentiert wurden. Der Impfstoffkandidat wurde im Rahmen einer F&E-Kooperation zwischen Themis Bioscience GmbH und dem Institut Pasteur (Paris) entwickelt und beruht auf einer Vektortechnologie für Masernimpfungen (Themaxyn®-Plattform). Im Lichte der guten Studienergebnisse kamen beide Partner überein, ihre Zusammenarbeit zu erweitern.

Themis Bioscience GmbH (Themis) erhielt die endgültigen Ergebnisse einer klinischen Studie der Phase 1 ihres prophylaktischen Impfstoffkandidaten gegen Chikungunyafieber. Die Studie wurde an 42 Probanden am Department für Klinische Pharmakologie des Allgemeinen Krankenhauses der Stadt Wien durchgeführt und bestätigt frühere Zwischenergebnisse: Nicht nur wurde der Impfstoffkandidat gut vertragen und war sicher, sondern er erzielte auch die gewünschte Immunantwort in Form von neutralisierenden Antikörpern in allen Probanden, die den Impfstoff erhielten. Dabei war diese Immunantwort eindeutig Dosis-abhängig und sogar die geringste Impfdosis erwies sich als wirksam.

Zu dem Erfolg dieser klinischen Studie meint der CEO und Gründer von Themis, Dr. Erich Tauber: "Wir konnten bestätigen, dass unser Chikungunya-Impfstoffkandidat sicher ist, gut vertragen wird und die gewünschte Immunantwort hervorruft. Die aktuell sich ausbreitende Chikungunya-Epidemie ist nun für uns Anlass, den Impfstoff so rasch wie möglich verfügbar zu machen. Zusätzlich werden wir unsere bereits erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Institut Pasteur verstärken."

Hinter dem jetzt erreichten Erfolg der klinischen Studien steckt eine Vektorplattform für Masernimpfungen. Diese wurde unter Verwendung eines gebräuchlichen, kommerziell verfügbaren Masernimpfstoffes als Vektor am Institut Pasteur entwickelt. Gene, die für spezielle Antigene des Chikungunya-Viruses codieren, wurden in das Genom des Masernimpfstoffes eingebaut, der diese Gene in die Zellen der Geimpften transportiert und so eine Immunantwort gegen das Chikungunya-Virus erzielt.

Die Erfolge der Phase I-Studie bestätigen nun diese grundlegende Technologie in Hinblick auf die klinischen und regulatorischen Ansprüche sowie die Anforderungen an eine kostengünstige Großproduktion. All dies ist ein signifikanter Vorteil für die Entwicklung einer Impfung gegen epidemische Infektionskrankheiten. Der vielversprechende Vektor wird zukünftig auch die Grundlage der erweiterten Zusammenarbeit zwischen Themis und dem Institut Pasteur sein, die eine weitere Entwicklung von Impfstoffen gegen zahlreiche Infektionskrankheiten zum Ziel hat. Für diese Zusammenarbeit stellt die überragende Exzellenz des weltbekannten und geschichtsträchtigen Institut Pasteur in Forschung, Diagnose und Bekämpfung von Infektionskrankheiten einen enorm wertvollen Beitrag dar. 

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