Umsatz der deutschen Medizintechnikbranche wuchs 2006 um 8,7 Prozent

Wachstum des Auslandsumsatzes stark, des Inlandsumsatzes schwach

05.03.2007

Der Umsatz der 1.189 deutschen Unternehmen der Medizintechnikbranche ist nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes und des Industrieverbandes SPECTARIS im Jahr 2006 im Vergleich zu 2005 um 8,7 Prozent auf 16 Mrd. EUR gewachsen. Treibende Kraft dieses Wachstums war der Export, der um 12,8 Prozent wuchs. Medizintechnikprodukte im Wert von 10,36 Mrd. EUR wurden 2006 in das Ausland verkauft. Ein Plus von 2 Prozent konnte bei den Inlandsumsätzen erzielt werden, die im vergangenen Jahr bei 5,65 Mrd. EUR lagen. Damit stieg die Exportquote wie in den Vorjahren weiter auf knapp 65 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten ist mit 87.545 im Jahresvergleich praktisch unverändert geblieben (2005: 87.607). Aufgrund der Innovationsfreudigkeit der Branche - rund 7 Prozent des Umsatzes werden in Forschung und Entwicklung reinvestiert - erwartet SPECTARIS für 2007 erneut ein zweistelliges Umsatzwachstum im Ausland. Die Erwartungen beim Inlandsumsatz sind weiterhin gedämpft.

"Die Branchenzahlen für das Jahr 2006 belegen eindrucksvoll die Innovationskraft und internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Medizintechnikunternehmen. Wir könnten rundum zufrieden sein, wäre da nicht die Achillesferse der Branche: der schwache Inlandsmarkt mit einem politisch bedingten Investitionsstau von bis zu 30 Milliarden Euro. Von der aktuellen Gesundheitsreform mit ihrer alleinigen Ausrichtung auf eine kurzfristige Kostenreduzierung und der damit einhergehenden Regulierungsdichte sind keinerlei positive Impulse zu erwarten. Nachdem sich der politische Pulverdampf gelegt hat, ist es umso wichtiger, dass jetzt alle am Gesundheitswesen Beteiligten erkennen, dass durch die Investition in moderne Medizin-technik eine deutliche Effizienzsteigerung erreicht werden könnte. Wir hätten dann eine realistische Chance, dass Deutschland im Ranking der Gesundheitsmärkte weltweit von Platz drei auf Platz eins rückt. Ein wichtiger Schritt, um dieses Ziel zu erreichen, wäre eine bessere Zusammenarbeit von Forschungs-, Wirtschafts- und Gesundheitsministerium im Bereich Medizintechnik", so Sven Behrens, Hauptgeschäftsführer des Industrieverbandes für optische, medizinische und mechatronische Technologien.

Hauptexportländer für in Deutschland produzierte Medizintechnik waren 2006 die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union mit einem Exportanteil von rund 40 Prozent. Rund 12 Prozent der Exporte gingen in die Länder Europas, die nicht zur EU gehören. Hier konnten mit knapp 26 Prozent die höchsten Umsatzsteigerungen erzielt werden. Mit einem Anteil am Export von rund 25 Prozent ist Nordamerika weiterhin der wichtigste außereuropäische Markt für die deutsche Medizintechnikbranche, auf dem 2006 ein Umsatzzuwachs von 7,3 Prozent erzielt wurde, gefolgt von Asien mit einem Exportanteil von 14 Prozent und einem Umsatzwachstum von 7,0 Prozent.

Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

Kampf gegen Krebs: Neueste Entwicklungen und Fortschritte