Plasmid-DNA Impfstoffe aus Melbourne
Die Herstellung von Impfstoffen ist laut dem Leiter der Forschungsgruppe, Dr. Gareth Forde, seit einem halben Jahrhundert nahezu unverändert geblieben. Die Impfungen basieren auf der Verabreichung eines abgeschwächten oder inaktiven Virus. Der Herstellungsprozess solcher Impfungen ist dabei sehr aufwändig und mit einer hohen Fehlerquote behaftet. Die Wissenschaftler um Forde am Bio-Engineering Laboratory der Monash University hoffen nun, die Entwicklungszeit für einen neuen Impfstoff von den gegenwärtig üblichen sechs Monaten auf zwei Wochen zu reduzieren.
Die Methode der Monash-Wissenschaftler verwendet DNA als Grundlage für die Herrstellung von Impfstoffen. Diese DNA-basierten Impfstoffe können schneller produziert werden und sind zudem sicherer und stabiler. Sie können auf dieselbe Weise verabreicht werden wie herkömmliche Impfstoffe - haben gegenüber letzteren aber den großen Vorteil, dass keine toxischen Reaktionen zu erwarten sind. Darüber hinaus handelt es sich bei DNA um ein sehr robustes Molekül, das weltweit sicher und ohne Kühlung verteilt werden kann.
Die Bedeutung der Forschungsarbeit der Monash-Wissenschaftler ist enorm, denn der Bedarf an hoch effektiven, schnell herzustellenden Impfstoffen, die sicher transportiert und gelagert werden können, ist so hoch wie nie zuvor. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Impfstoffherstellungskapazität bemängelt, um beispielsweise mögliche Pandemien zu bekämpfen. Deshalb hat die WHO erklärt, dass die Entwicklung von DNA-Impfstoffen aufgrund ihres langfristigen Potentials gefördert werden sollte.
Das Bio-Engineering Laboratory der Monash University wurde im Dezember 2005 eröffnet und ist die einzige Großforschungseinrichtung in Australien, die an einer Universität angesiedelt und von dieser unterhalten wird. Es ist für die Durchführung groß angelegte Pilotstudien in der Entwicklung neuer Impfstoffe optimal ausgestattet und kann dabei auf die gleichen Zelllinien von Bakterien zurückgreifen wie die Pharmaindustrie. Die Wissenschaftler hoffen, dass ihre Technologie eines Tages auch Entwicklungsländer befähigen könnte, eigene Impfstoffe herzustellen.
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