Die zehn wichtigsten Menschen für die Wissenschaft

19.12.2014 - Großbritannien

(dpa) Top 10 der Wissenschaft: Der Flugdirektor der europäischen Kometenmission «Rosetta», Andrea Accomazzo, gehört dem Fachblatt «Nature» zufolge zu den wichtigsten Forschern des Jahres 2014. Der ehemalige Testpilot hat jahrelang dafür gesorgt, dass die Raumsonde während ihrer etwa 6,4 Milliarden Kilometer langen Reise auf Kurs bleibt und das Mini-Labor «Philae» schließlich nur 120 Meter vom geplanten Landepunkt auf dem Kometen «67P/Tschurjumow-Gerassimenko» absetzen konnte, wie das britische Journal schreibt. «Es ist wie die Besteigung eines Achttausenders, von der man lebend zurückkehrt. Man muss viel trainieren, und es dauert Jahre», zitiert das Blatt den Italiener von der Europäischen Raumfahrtagentur Esa. Mitte November war das Mini-Labor nach zehnjähriger Reise auf «Tschuri» gelandet. So etwas hatte es in der Geschichte der Raumfahrt noch nie gegeben

Zu den zehn wichtigsten Köpfen der Wissenschaft zählt «Nature» für 2014 außerdem, ohne besondere Reihenfolge:

  • Den Ebola-Arzt Sheik Humarr Khan aus Sierra Leone, der den Kampf gegen die verheerende Epidemie mit dem eigenen Leben bezahlte. Als die Krankheit in Afrika ausbrach, habe der Infektionsmediziner seine Pläne verworfen, im Ausland zu unterrichten, und sei stattdessen in seiner Heimat geblieben, um Ebola-Kranke zu behandeln und die Mutationen des Virus zu erforschen. Am 29. Juli starb der Arzt selbst an der Infektion.
  • Den 29 Jahre alte Pete Frates aus den USA, der als Erfinder der Ice-Bucket-Challenge gilt. Die Kampagne, bei der sich Menschen selbst einen Eimer Eiswürfelwasser über den Kopf gegossen haben, hatte in sozialen Netzwerken wie Facebook, YouTube und Twitter extrem erfolgreich um Aufmerksamkeit und Spenden für die Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) geworben, an der Frates selbst leidet. Den ursprünglichen Aufruf hatte der heute gelähmte ehemalige Baseballspieler im August mit Hilfe einer Spezialsoftware über Augenbewegungen diktiert.
  • Die japanische Augenärztin Masayo Takahashi, die den ersten Einsatz sogenannter induzierter pluripotenter Stammzellen (iPS-Zellen) bei einem Menschen geleitet hat. Takahashis Team implantierte die rückprogrammierten Zellen, in die Mediziner weltweit große Hoffnungen für eine maßgeschneiderte Stammzelltherapie setzen, in die Netzhaut einer Patientin, die an altersbedingter Makuladegeneration erkrankt ist. Ob der Einsatz gegen die Augenkrankheit erfolgreich ist, wird erst ein Jahr nach der Transplantation vom September feststehen.
  • Die in Indien geborene Ingenieurin Radhika Nagpal, die am Massachusetts Institute of Technology in den USA Schwärmen von Robotern beigebracht hat, miteinander zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten wie soziale Insekten. Ihre 1024 sehr einfachen «Kilobots» können sich selbst in zweidimensionalen Formationen wie etwa einem Stern organisieren.
  • Den Chef der indischen Raumfahrtorganisation ISRO, Koppillil Radhakrishnan, der die erste erfolgreiche Marsmission seines Landes geleitet hat. Die indische Sonde «Mangalyaan» war am 24. September in eine Umlaufbahn um den Roten Planeten eingeschwenkt.
  • Die iranische Mathematikerin Maryam Mirzakhani, die 2014 als erste Frau die renommierte Fields-Medaille gewonnen hat, oft als Nobelpreis für Mathematik bezeichnet. Sie arbeitet in den USA.
  • Den US-amerikanischen Astrophysiker David Spergel, der auf Unstimmigkeiten in den umstrittenen Indizien für sogenannte Gravitationswellen hingewiesen hat.
  • Den Strukturbiologen Sjors Scheres, der eine Elektronenmikroskop-Analysetechnik für Biomoleküle verfeinert hat. Der Niederländer arbeitet an dem Labor für Molekularbiologie im britischen Cambridge.
  • Die US-Krebsforscherin Suzanne Topalian, die der Immuntherapie gegen Krebs

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