Forscher finden Enzym als Signalgeber gegen Multiple Sklerose

29.04.2002
Hannover (dpa) - Einen möglichen Ansatzpunkt im Kampf gegen Rheuma und Multiple Sklerose hat ein internationales Forscherteam gefunden. Die Wissenschaftler identifizierten ein Enzym, das als wichtiger Signalgeber im Körper die Entstehung solcher Autoimmunkrankheiten verhindert. Diese Ergebnisse lieferten neue Impulse für die angewandte Forschung auf diesem Gebiet, teilten die an der Studie beteiligten Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für experimentelle Endokrinologie in Hannover am Freitag mit. Ihre Ergebnisse haben sie in der aktuellen Ausgabe des britischen Fachjournals «Nature» (BD. 416) veröffentlicht. Bei Autoimmunkrankheiten attackiert das Abwehrsystem auf Grund falscher Signale Organe oder Gewebe im Körper. Dabei können die Immunzellen nicht mehr zwischen «fremd» und «eigen» unterscheiden und verursachen so Multiple Sklerose, rheumatoide Arthritis sowie andere Leiden. Die genauen Gründe hierfür sind noch weitgehend ungeklärt. Gemeinsam mit ihren Kollegen von der New Yorker Rockefeller Universität wiesen die Max-Planck-Forscher im Tierversuch nach, dass Proteinkinase C-delta-Enzyme (PKC-delta) eine entscheidende Rolle bei der Signalübertragung in der Zelle spielen. Bei den Mäusen ohne das körpereigene Enzym hätten so genannte autoreaktive B-Zellen körpereigenes Gewebe angegriffen, berichtete der Leiter der deutschen Arbeitsgruppe, Michael Leitges. Gesunde Organismen können sich dagegen gegen diese B-Zellen wehren. Dies beweise, dass das Enzym die Entstehung oder Aktivierung von entgleisten B-Zellen steuere. Ob noch andere Signale hinzukommen, sei bisher aber noch unklar.

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