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Klonierung



Als Klonierung (engl. molecular cloning) wird in der Molekularbiologie eine Methode bezeichnet, bei der ein beliebiges DNA-Fragment (z. B. ein Gen) in einen Vektor (z. B. ein Plasmid) integriert wird. Diese Rekombinante DNA wird anschließend in eine Wirtszelle (z. B. das Bakterium Escherichia coli) transformiert (Gentransfer). Die Bakterienzellen vermehren sich durch Zellteilung. Das Resultat ist eine Population von Zellen, die alle einen Klon des originalen DNA-Fragments enthalten.

Ziel einer Klonierung ist, ein DNA-Fragment (z. B. für In situ-Hybridisierungen) zu vermehren, seine Eigenschaften zu untersuchen oder auch daraus ein Protein rekombinant zu exprimieren (beispielsweise bei einer Proteinüberexpression). Solche Proteine spielen eine Rolle

  • für therapeutische Zwecke (z. B. Insulin etc.)
  • in der Lebensmitteltechnologie (z. B. Lab-Ferment etc.)
  • in der Landwirtschaft (z. B. Flavr-Savr-Tomate etc.)

Technik

 

Beim Klonieren werden sogenannte Vektoren verwendet. Diese dienen als Transportvehikel zur Übertragung einer bestimmten DNA-Sequenz in die eine Empfängerzelle.

Bei der Plasmidklonierung wird ein Plasmid (z. B. pBR322) mit Hilfe von speziellen Restriktionsenzymen versetzt geschnitten, so dass überhängende Enden (engl. sticky ends, klebrige Enden) entstehen. Die Ziel-DNA, die z. B. in einer Polymerase-Kettenreaktion (PCR) aus genomischer DNA amplifiziert wurde und nun als Insert in den Vektor integriert werden soll, wird mit den gleichen Enzymen geschnitten, so dass komplementäre Enden an Vektor- und Ziel-DNA entstehen. Die zueinander kompatiblen, überhängenden Enden von Vektor und Ziel-DNA finden sich und hybridisieren miteinander. In der nachfolgende Ligation, die durch eine DNA-Ligase (z. B. T4-DNA-Ligase) katalysiert wird, werden die Enden der Einzelstränge miteinander kovalent verbunden.

 

Es folgt die Transformation des Vektor-Insert-Konstrukts in kompetenten Bakterienzellen (z. B. E. coli). Hat eine Bakteriumzelle das Plasmid ins Zellinnere aufgenommen, so kann diese mit Hilfe eines auf dem Plasmid vorhandenen Antibiotikum-Resistenzgens auf einem Agar-Nährboden (z. B. LB-Medium) wachsen, der das entsprechende Antibiotikum (z. B. Ampicillin) enthält. So werden nur diejenigen Bakterienzellen selektiert, die das Plasmid aufgenommen haben. Durch Vermehrung dieser einzelnen Bakterienzelle entstehen Bakterienkolonien. Alle anderen Bakterienzellen, die kein Plasmid aufgenommen haben, gehen zugrunde.

Zur weiteren Vermehrung impft man mit einer solchen Kolonie ein Flüssigmedium an. Aus einem solchen Ansatz kann eine große Menge Plasmid-DNA isoliert (Plasmidpräparation) werden. Die DNA steht dann für weitere Klonierungen oder Transformationen zur Verfügung.

Literatur

  • Michael Andrew Quail (2001): DNA Cloning. In: Encyclopedia of Life Sciences. doi:10.1038/npg.els.0005344 (Volltextzugriff)

Siehe auch


Klonen ist dagegen das Duplizieren der genetischen Information eines kompletten Organismus.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Klonierung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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