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Kaposi-Sarkom



  Das Kaposi-Sarkom (sprich: [ˈkɒpoʃi] – „Kaposchi“) ist eine vor allem im Zusammenhang mit AIDS auftretende Krebserkrankung, deren Ursache höchstwahrscheinlich auf das Humane Herpes virus Typ 8 (HHV-8) in Verbindung mit Kofaktoren zurückzuführen ist. Die Notwendigkeit von Kofaktoren zur Entstehung des Krankheitsbildes ergibt sich daraus, dass HHV-8 selbst wesentlich weiter verbreitet ist als das Kaposi-Sarkom. Zu den Kofaktoren gehören nach bisherigen Erkenntnissen Immunsuppression, Umweltfaktoren sowie oxidativer und nitrosativer Stress.

Es wurde erstmals 1872 durch Moritz Kaposi (1837-1902), einen Dermatologen aus Wien beschrieben und ist nach ihm benannt. Es ist abhängig von einem geschwächten Immunsystem des Wirts. Die Krankheit äußert sich durch das Auftreten von braun-bläulichen Tumorknoten vor allem im Bereich von Schleimhäuten und im Darm. Grundsätzlich sind Männer häufiger betroffen als Frauen. Bei der mit AIDS assoziierten Form treten braun-bläuliche Flecken multifokal meist auch auf der Haut von Beinen und Armen auf.

Inhaltsverzeichnis

Diagnose

  Die Diagnose wird über das klinische Bild und im Zweifelsfall über ein Histologisches Präparat gestellt.

Verlauf

Der Verlauf ist häufig chronisch. Eine Metastasen-Bildung in Lymphknoten und anderen Organen ist möglich. Ebenfalls möglich ist bei nicht vorhandener HIV-Assoziation ein seltener, direkter Befall der Lymphgefäße mit anschließender Ausbreitung auf Innere Organe.

Bei Transplantationen besteht ein erhöhtes Erkrankungsrisiko auf Grund des durch die Immunsuppressiva geschwächten Immunsystems. Die Erkrankung greift hier direkt die inneren Organe an und zeigt keine Symptome der Haut.

Therapie

Bei der Therapie des Kaposi-Sarkoms ist es in erster Linie wichtig, die Funktion des Immunsystems aufrecht zu erhalten, weshalb bei HIV- und AIDS-Patienten die antivirale Kombinationstherapie von größter Bedeutung ist. Das gleiche gilt für Transplantierte. Hier kann eine Umstellung der immunsuppressiven Therapie zu Rückbildungen des Kaposisarkoms führen.

Weitere Therapieansätze:

  • Lokaltherapien: Exzision, Lasertherapie, Strahlentherapie, Physikalische Therapie.
  • Chemotherapien: Liposomal verkapseltes Doxorubicin bzw. Daunorubicin.
  • Experimentell: Antiangiogenese-Therapie (SU5416), Interferon-Alpha, Thalidomid.

Früh entdeckt wurde eine leichtere Variante dieser Krankheit, die ihre Verbreitung hauptsächlich bei südlich der Sahara lebenden Männern jenseits des 50. Lebensjahres hat.

Wissenschaftliche Quellen

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