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Hallucinogen persisting perception disorder



Die Hallucinogen persisting perception disorder (dt.: fortbestehende Wahrnehmungsstörung nach Halluzinogengebrauch; Abkürzung HPPD) ist eine psychische Störung, die der Definition nach durch Konsum von Halluzinogenen ausgelöst wird. Betroffene haben in regelmäßigen Abständen oder sogar jederzeit Pseudohalluzinationen, obwohl der eigentliche Trip schon längst vorbei ist und (mutmaßlich) das Halluzinogen und dessen Metaboliten den Körper verlassen haben. Umgangssprachlich wird dieser Effekt auch als "hängen bleiben" beschrieben.

HPPD wird definiert durch DSM-IV und hat in diesem Klassifikationssystem den Diagnoseschlüssel 292.89. Die Pseudohalluzinationen müssen den Betroffenen im normalen Leben einschränken und andere Ursachen, wie Epilepsie, Delirium oder Schizophrenie müssen ausgeschlossen werden, damit HPPD diagnostiziert werden kann. Einschränkungen sind zum Beispiel Konzentrationsschwächen oder ein erschwertes Lesen.

Es gibt keine repräsentativen Studien über die Häufigkeit von HPPD.

Inhaltsverzeichnis

Ursachen

Die meisten dokumentierten Fälle sind durch LSD ausgelöst worden. Es wird vermutet, dass auch andere Halluzinogene mit ähnlichen Wirkungen, wie zum Beispiel Meskalin, DMT oder Psilocin[1] HPPD auslösen können. Andere Drogen, die nicht der Gruppe der „klassischen“ Halluzinogene zugerechnet werden, wie beispielsweise Cannabis, können theoretisch HPPD-analoge Störungen verursachen.

Nach der Definition können nur Menschen an HPPD erkranken, die auch Halluzinogene konsumiert haben. Es ist nicht auszuschließen, dass auch die genetische Veranlagung für den Ausbruch der Krankheit eine Rolle spielt, da sie das Niveau der Neurotransmitter möglicherweise ungünstigt vordefiniert, obwohl dieses sich im Laufe des Lebens häufig stark ändert.

Behandlung

Es gibt kein anerkanntes Heilmittel und keine anerkannte Therapie für HPPD, es gibt jedoch Berichte, daß eine Einnahme von Clonidin, eigentlich einem Blutdrucksenker, das neuronale Gleichgewicht nach HPPD wieder herstellen kann. [2] Häufig sind bei einer psychotischen Form diejenigen Maßnahmen förderlich, die auch zur Behandlung einer Psychose angewendet werden. Daneben gibt es Hinweise auf Maßnahmen, die die Symptome lindern sollen:

  • Stimulantien - darunter Koffein - und Halluzinogene vermeiden. Sie verschlimmern die Symptome. Psychopharmaka wie Tranquilizer oder Antipsychotika sollten nur in Absprache mit einem erfahrenen Psychiater eingenommen werden. Letztere können mitunter auch zur Symptomverschlimmerung führen.[3]
  • Anwendung von Entspannungstechniken; auch Zen-Meditation (Samatha) nach fachgerechter (persönlicher) Anleitung.
  • Je nach Fall kann es sinnvoll sein, sensorische Deprivation zu vermeiden. Manche Betroffene berichteten, dass sie allein durch das Starren auf eine weiße Wand Pseudohalluzinationen hervorrufen können. Dann mag Ablenkung oder Beschäftigung hilfreich sein. In anderen Fällen ist aber die Vermeidung von zu viel oder von stressigen Reizen angezeigt, wenn deren Verarbeitung zur Überforderung führt.

Siehe auch

Quellen

  1. Espiard ML. et al. (2005): "Hallucinogen persisting perception disorder after psilocybin consumption: a case study.", Eur. Psychiatry 20(5-6):458-60. Abstract
  2. Lerner AG, Gelkopf M, Oyffe I, Finkel B, Katz S, Sigal M, Weizman A. "LSD-induced hallucinogen persisting perception disorder treatment with clonidine: an open pilot study. Int Clin Psychopharmacol. 2000 Jan;15(1):35-7. [1]
  3. Abraham HD., Mamen A. (1996): "LSD-like panic from risperidone in post-LSD visual disorder.", J. Clin. Psychopharmacol 16(3):238-41. Abstract
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Hallucinogen_persisting_perception_disorder aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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