Forscher: Gentherapie von Arthritis erfolgreich getestet

18.01.2002
Düsseldorf (dpa) - Düsseldorfer Mediziner haben nach eigenen Angaben eine neuartige Gentherapie zur Behandlung chronischer Gelenkentzündungen erfolgreich getestet. «Damit könnten Arthritis und Arthrose vielleicht schon bald heilbar werden», sagte der Orthopäde Peter Wehling von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie der dpa. Ob die Gentherapie dauerhaft gegen Gelenkerkrankungen helfe, sei allerdings noch ungewiss. Bislang gilt die Knorpelzerstörung bei Arthritis als unheilbar. Gemeinsam mit seinem Düsseldorfer Kollegen Axel Baltzer und dem US-Molekularbiologen Chris Evans behandelte Wehling während einer dreijährigen Studie zwölf Arthritispatienten mit der neuen Methode. Dafür wird aus dem erkrankten Gelenk Zellen entnommen, gentechnisch verändert und wieder in das Gelenk zurückinjiziert. Im Labor wird den Zellen der Bauplan für einen Eiweißstoff eingepflanzt, der die Knorpelzerstörung als Ursache der Entzündung blockiert. Damit könne erstmals die Wurzel des Übels bekämpft werden, sagte Wehling. «Das ist ein fundamental neuer Ansatz.» Bisher könnten lediglich die Schmerzen der Patienten behandelt werden. Bei einigen der behandelten Patienten seien im Laufe der Zeit die Schmerzen zurückgegangen und entzündete Gelenke abgeschwollen, sagte Wehling. Die Testergebnisse hätten zudem gezeigt, dass die Genübertragung sicher und effektiv sei. Arthritis und Arthrose gehören zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt. Allein in Deutschland leiden rund neun Millionen Menschen an diesen Rheumaformen, die zu unablässigen Schmerzen und zunehmender Unbeweglichkeit der Finger, Hüften, Knie und anderer Gelenke führen.

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